Limone am Gardasee
Im nördlichen Teil des Gardasees, dort wo speziell auf der Westseite die Bergflanken steil wie in Fjorden aus dem See heraus wachsen, liegt der kleine Ort Limone. Eingeleitet durch den Bau der befestigten Uferstraße "Gardesana" Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wandelte sich der Fischerort zu einem der beliebtesten touristischen Ziele am Gardasee. Heute stehen den "nur" etwa 1100 Einwohnern im Sommer täglich ca. 10.000 Touristen gegenüber. Da die Altstadt aber autofrei gehalten wird, ist noch ein Rest von Beschaulichkeit geblieben.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Ortsname auf die gleichnamigen Zitrusfrüchte zurück zu führen ist. Vermutlich ist es eher eine Ableitung vom alten "Limes" (= Grenze). Trotzdem spielen die Limonen und Zitronen in den Tourist-Geschäften in allen erdenklichen Formen und Abbildungen eine wichtige Rolle. In der Tat wurden hier auch tatsächlich seit dem 18. Jahrhundert in großen Stil Limonen angebaut. Da die Alpen noch recht nah sind, mussten die Pflanzen gegen die Winterfröste mit großen und aufwändigen Treibhaus-Konstruktionen geschützt werden. Anfang des 20. Jahrhunderts ging der Anbau zurück, da zunehmend preiswertere Konkurrenz aus Sizilien auf den Markt kam. Den endgültigen Zusammenbruch brachte dann der "Schwarze Winter" 1928/1929, dem praktisch alle Plantagen zum Opfer fielen. Ein Neubeginn war nicht mehr sinnvoll. Interessant ist aber, dass auch heute noch Reste der ehemaligen Treibhäuser stehen und das Ortsbild teilweise prägen.
Heute lebt der Ort zu 100% vom Tourismus, wobei der See, die steilen Bergwände sowie die alten Häuser und Gassen der Altstadt ihren besonderen Reiz ausüben. Das Seeufer selber ist weitestgehend mit gastronomischen Betrieben belegt und auf der Promenade und in den Gassen finden sich reichlich Geschäfte.
In den Bildunterschriften sind teilweise weitere Erläuterungen zu finden. Bitte jeweils das Vollbild nutzen und viel Spaß beim Durchblättern.
Autor:Armin von Preetzmann aus Castrop-Rauxel |
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