Hilfe für Suchtkranke

Die alte Turnhalle an der Waldenburger Straße wird dem neuen Angebot für suchtkranke Menschen weichen. Foto: Thiele
  • Die alte Turnhalle an der Waldenburger Straße wird dem neuen Angebot für suchtkranke Menschen weichen. Foto: Thiele
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Die Stiftung Bethel wird in Castrop-Rauxel ein stationäres Angebot für suchtkranke Menschen verwirklichen. Die alte und nicht mehr zu sanierende Turnhalle an der Waldenburger Straße wird der neuen Einrichtung weichen, die voraussichtlich Mitte 2017 fertiggestellt sein wird.

Das geplante Projekt wurde vergangenen Donnerstag allen im Rat der Stadt Castrop-Rauxel vertretenden Fraktionen vorgestellt. „Die Einrichtung wird einhellig begrüßt“, wie Bürgermeister Johannes Beisenherz betont.

Bethel plant eine Einrichtung mit 18 Einzelwohnungen. Die Bewohner sollen rund um die Uhr betreut werden. Dies wird durch Mitarbeiter aus der Gesundheits- und Krankenpflege, aus der Hauswirtschaft und von Sozialarbeitern sichergestellt.

„Es geht schwerpunktmäßig um Menschen, die zwischenzeitlich eine chronische Suchterkrankung haben“, beschreibt Michael Fallenstein, Regionalleiter Ruhrgebiet/Dortmund von Bethel, die zu betreuende Zielgruppe. Eine Art „betreutes Saufen“ werde es nicht geben. „Aber die Menschen sollen die Einrichtung nicht verlassen müssen, wenn sie rückfällig werden sollten.“

In der Region gebe es ein Versorgungsdefizit für chronisch Abhängige. Diese Menschen sollen wieder fit für den Alltag und ein selbstständiges Leben gemacht werden. „Ziel ist es, dass die Leute wieder den Weg nach draußen finden“, erläutert Christian Toczek, Bereichsleiter des Heimathofes, einer weiteren Einrichtung Bethels, die sich bereits seit zehn Jahren in Castrop-Rauxel um suchtkranke Menschen kümmert.

Bethel und die Stadt wollen die Bevölkerung mitnehmen. „Die Sozialraumarbeit findet ja nicht erst statt, wenn der Betrieb aufgenommen wird, sondern bereits im Vorfeld“, erklärt Toczek. So will man die Anwohner der Waldenburger Straße und der Umgebung über die neue Einrichtung informieren und auch die Einladung aussprechen, sich die Räumlichkeiten vor Ort anzuschauen und mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.

Dass es zu Problemen kommt, glaubt Bürgermeister Beisenherz nicht: „Mir ist kein Konfliktfall bekannt, der zu Akzeptanzproblemen in der Stadt geführt hätte.“

Das Gelände ist 2.700 Quadratmeter groß. Bethel rechnet mit Kosten von zwei bis drei Millionen Euro, die die Stiftung zum Teil selbst, zum Teil durch Fördermittel aufbringen möchte. Am 27. Januar wird der Bebauungsplan für das Projekt Gegenstand der Tagesordnung des Bauausschusses.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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