Palliativ-Netzwerk will in der Öffentlichkeit bekannter werden
Hilfe am Lebensende

Karin Leutbecher, die Vorstandsvorsitzende des Palliativ-Netzwerks Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel. | Foto: Palliativ-Netzwerk
  • Karin Leutbecher, die Vorstandsvorsitzende des Palliativ-Netzwerks Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel.
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„Wir wollen gemeinsam für eine gute Begleitung von Menschen in der letzten Phase ihres Lebens sorgen. Das sagt Karin Leutbecher, Vorstandsvorsitzende des Palliativ-Netzwerks Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel, über die Ziele des gemeinnützigen Vereins, der 2009 gegründet wurde. „Und wir wollen die Möglichkeit der Palliativversorgung bekannter machen.“

2019, im zehnten Jahr seines Bestehens, strebt das Palliativ-Netzwerk daher an, mehr niederschwellige Veranstaltungen für Menschen anzubieten, „die zum Beispiel wissen wollen, was als Angehörige bei der Begleitung am Lebensende auf sie zukommen kann“, so Leutbecher. Auch Fragen, wer in solchen Situationen Hilfe anbietet, sollen auf diesen Veranstaltungen zur Sprache kommen.
Ein Termin in Castrop-Rauxel steht bereits fest. Am 23. Januar um 18 Uhr lädt das Netzwerk zum Thema Patientenverfügung ins St. Rochus-Hospital, Glückaufstraße 10, ein. Bei der kostenlosen Veranstaltung mit Vortrag und Podiumsdiskussion stehen neben einem Juristen mehrere Castrop-Rauxeler Mediziner als Ansprechpartner zur Verfügung.

Netzwerk wurde 2009 gegründet

Die Zusammensetzung der Referenten verdeutlicht exemplarisch die Idee, die hinter der Gründung 2009 des Palliativ-Netzwerks steckte. „In der Zeit gab es immer mehr Angebote für palliative Hilfe“, erinnert sich Leutbecher. Diese reichten von der Palliativstation im Krankenhaus über den ambulanten Hospizdienst bis zu palliativen Pflegediensten, die damals entstanden. „Es wurde aber klar, dass es keinen Sinn macht, wenn jeder für sich arbeitet.“ Daher gründeten 20 Einrichtungen den gemeinnützigen Verein, um sich kennenzulernen und auszutauschen und um eine Struktur zu haben. Seitdem sind vor allem Pflegeheime hinzugekommen.

Ambulantes Ethikkomitee

Die Mitglieder treffen sich mehrmals im Jahr. Auch Arbeitsgruppen, die sich mit speziellen Inhalten beschäftigen, gibt es. Eine, das ambulante Ethikkomitee, ist ganz neu. „Das Komitee hilft, wenn am Lebensende eines Menschen, der sich nicht selbst äußern kann, eine ethisch schwierige Situation auftritt“, erklärt Karin Leutbecher. Dies könne etwa die Frage nach der Ernährung über eine künstliche Sonde sein. Geschulte Ethikmoderatoren, ein Protokollant, Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte treffen dann in einem Gespräch eine gemeinsame Entscheidung.

Das Palliativ-Netzwerk ist für Hilfesuchende, die zum Beispiel auf der Suche nach einem Palliativmediziner sind, täglich von 9 bis 17 Uhr unter der Hotline 0800/9009191 (aus dem deutschen Festnetz kostenlos) und per E-Mail an info@palliativ-netzwerk.de zu erreichen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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