Entlastung für psychisch Erkrankte
Sechs bis zwölf Monate müssen Menschen, die an psychischen Problemen leiden, häufig auf einen Therapieplatz warten. Hier setzt das neue Co-Counselling-Projekt „Brücken in die Zuversicht“ der Selbsthilfe-Kontaktstelle für den Kreis Recklinghausen an. Auch in Castrop-Rauxel gibt es nun wöchentliche Selbsthilfe-Treffen, die die Betroffenen entlasten sollen.
„Unser Angebot richtet sich an alle Menschen, die schwer psychisch belastet sind, zum Beispiel Menschen mit Depressionen, Angst- und Panikstörungen oder chronischen Erkrankungen“, erklärt Ulrich Dittmar, Sozialarbeiter bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle für den Kreis Recklinghausen.
Auf der Basis ähnlicher Verfahren aus den USA hat die Psychotherapeutin Siglind Willms vom Haus Kloppenburg, einem Zentrum für psychologische und soziale Arbeit in Münster, das Co-Counselling als Selbsthilfeverfahren entwickelt. „Es dient dazu, für die Menschen einen geschützten Raum zu schaffen, in dem ihnen Aufmerksamkeit geschenkt wird“, so Dittmar. Dies geschehe über freie Assoziationen. Außerdem kämen Ansätze beispielsweise aus der Gestalttherapie, Bioenergetik und Tiefenpsychologie zur Anwendung, erklärt der Sozialarbeiter. „Wenn ich von meinen Problemen erzählen kann, entlastet mich das schon. Es ersetzt jedoch keine Therapie“, betont er.
In Castrop-Rauxel finden die Treffen in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus statt. Jeweils mittwochs von 10 bis 13 Uhr treffen sich die Teilnehmer zusammen mit einem Co-Counsel-Lehrer und Assistenten in der EvK-Cafeteria, Grutholzallee. „Sie sind alle ausgebildet, aber falls erforderlich sind auch Siglind Willms oder Mediziner aus dem EvK erreichbar“, so Dittmar.
Wer daran interessiert ist, an den Co-Counselling-Treffen teilzunehmen, sollte sich vorab unter Tel. 02361/109735 bei Ulrich Dittmar melden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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