Wintersonnenwende
Die längste Nacht steht bevor
Die kommende Nacht vom 21. auf den 22. Dezember ist die längste Nacht des Jahres. Dieser Zeitpunkt wird auch als Wintersonnenwende bezeichnet. Verantwortlich dafür, dass sich Tages- und Nachtlängen im Laufe eines Jahres ändern ist die Schieflage der Erdachse. Die Rotationsachse der Erde ist gegenüber der Achse der Umlaufbahn um die Sonne geneigt. Dieser Neigungswinkel schwankt in einer Periode von 41000 Jahren zwischen 22,1 und 24,5 Grad. Aktuell befinden wir uns ungefähr in der Mitte dieses Zyklus bei 23,5 Grad. Im Winterhalbjahr zeigt die Achse am Nordpol von der Sonne weg, so dass auf der Nordhalbkugel die Sonne flacher über dem Horizont steht. Sowohl der flache Einstrahlwinkel als auch die kürzere Tageszeit sorgen für weniger Einstrahlung von der Sonne, so dass auf der Nordhalbkugel die Winterzeit vorherrscht. Astronomisch exakt ist der Zeitpunkt, bei dem die Achse am Nordpol die stärkste Neigung weg von der Sonne erreicht, in der kommenden Nacht um 05:19 Uhr erreicht. Dies ist dann auch der kalendarische Winteranfang während die Meteorologen aus statistischen Gründen den Winter bereits am 1. Dezember anfangen lassen. Ab morgen werden die Tage dann wieder länger und die Nächte kürzer.
Etwas paradox ist, dass die Sonne bereits seit dem 12. Dezember später untergeht, die Sonnenaufgänge dagegen sich noch bis zum 31. Dezember nach hinten verschieben. Nur die Länge der Nacht erreicht am 21./22. Dezember ihr Maximum. Der Grund für dieses asymmetrische Verhalten von Sonnenauf- und -untergang sind recht komplexe Zusammenhänge durch die ellyptische Umlaufbahn der Erde um die Sonne verbunden mit der dadurch variierenden Bahngeschwindigkeit. Immerhin hat sich dadurch hier im Ruhrgebiet (Beispiel Essen) der Sonnenuntergang von 16:22 Uhr am 12. Dezember schon wieder auf 16:24 Uhr am heutigen 21. Dezember verschoben :-)
Bei vielen Völkern und in vielen Ländern haben sowohl Sommer- als auch Wintersonnenwende kulturelle Bedeutung und sind Anlass für die unterschiedlichsten Bräuche und Feste. Auch der Zeitpunkt des Weihnachtsfestes orientierte sich ursprünglich an der Wintersonnenwende.
Hierzu Wikipedia:
"Als das Weihnachtsfest im 4. Jahrhundert eingeführt wurde, legte man es auf den traditionellen kalendarischen Tag der Wintersonnenwende, den 25.12., der zur Zeit der Einführung des julianischen Kalenders der tatsächliche Tag der Wintersonnenwende gewesen war."
Ich jedenfalls bin immer sehr froh, wenn die Tage wieder länger werden. In den ersten Tagen nach der Wintersonnenwende ist die Veränderung zwar noch sehr langsam und man spürt noch nicht sehr viel davon, aber es ist schon sehr hilfreich, wenn man weiß, dass es so ist. :-))
Autor:Armin von Preetzmann aus Castrop-Rauxel |
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