Bei „rot“ lieber nicht zubeißen: Land will eine „Hygiene-Ampel“ einführen

Grün – gelb – rot: Wer in Nordrhein-Westfalen ein Café, ein Restaurant oder eine Bäckerei besucht, soll künftig anhand einer „Hygiene-Ampel“ erkennen können, wie es um die Hygiene bestellt ist. Mit der Kennzeichnung soll Verbrauchern das Ergebnis der amtlichen Lebensmittelkontrollen mitgeteilt werden, die regelmäßig erfolgen – auch in Castrop-Rauxel.

Im gesamten Kreis Recklinghausen ist das Ressort für Lebensmittelüberwachung unterwegs, um die Hygiene in Cafés, Restaurants, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben unangekündigt zu überprüfen. Wie oft und in welchen Abständen dies geschehe, hänge von den Risikogruppen ab, in die die Betriebe aufgeschlüsselt seien, erläutert Jochem Manz, Pressesprecher des Kreises Recklinghausen. „Je sensibler die Lebensmittel, desto häufiger die Kontrolle.“
Allzu oft werden die Kontrolleure aber nicht fündig. „Die Zahl der Verstöße ist niedrig“, so Manz. Im vergangenen Jahr wurden kreisweit 4.800 Betriebe kontrolliert. Dabei wurden in 196 Fällen Buß- oder Verwarngelder ausgesprochen. Diese würden verhängt, wenn der Verstoß entweder schwerwiegender gewesen sei oder der Betrieb einen kleineren Mangel, bei dem er die Gelegenheit bekommen habe nachzubessern, nicht behoben habe, erklärt Manz.

Drei Betriebsschließungen in 2015

Angeordnete Betriebsschließungen als Folge von festgestellten Hygienemängeln seien die Ausnahme. „Das waren 2015 im gesamten Kreis drei Fälle“, so der Pressesprecher.
Auch bei der Verbraucherzentrale Castrop-Rauxel sind hygienische Missstände in den örtlichen Cafés und Restaurants bislang kein Thema. „In den vergangenen Jahren hat sich niemand gemeldet und irgendwo die Hygiene bemängelt“, sagt Leiterin Susanne Voss.
Sie befürwortet die „Hygiene-Ampel“, die bereits vom Landeskabinett beschlossen wurde und über die nun noch der Landtag entscheiden muss, als Hilfe für den Verbraucher. „Dann kann er sich darauf verlassen, dass alles in der Küche in Ordnung ist“, so Voss. Voraussetzung für eine hohe Transparenz sei aber, dass die Kennzeichnung für den Kunden gut einsehbar angebracht sei.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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