Zeit für einen "Sommer-Plausch": Interview mit Bürgermeister Johannes Beisenherz

9 Uhr morgens. Ich treffe Bürgermeister Johannes Beisenherz in seinem Büro zum Interview. Während draußen die Temperaturen munter nach oben steigen, ist es hier drinnen angenehm kühl. „Noch“, lächelt der Bürgermeister. Zur Mittagszeit schlagen die sommerlichen Temperaturen auch hier gnadenlos zu. Die Krux mit der Südseite... Aber Johannes Beisenherz mag den Sommer. Und das ist mein Stichwort.

Stadtanzeiger: Sie mögen den Sommer, weil...

Johannes Beisenherz:
„... ich ein echter Sommermensch bin. Die Atmosphäre ist viel wärmer und herzlicher, das Leben lockerer und leichter. Und die Kinder haben in den Sommerferien bei solch‘ einem Wetter ganz andere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen.“

Stadtanzeiger: Wo zieht es Sie im Sommer am liebsten hin?

Johannes Beisenherz:
„Nach Südfrankreich, nach Saint-Maxime, in die Ecke von St. Tropez.“

Stadtanzeiger: Und wie sieht der ideale Urlaub in Südfrankreich aus?

Johannes Beisenherz:
„Ein Bummel durch Saint-Maxime, auf den Platz setzen, einen Kaffee trinken, das Treiben beobachten. Zwischendurch die Gegend erkunden und im Cabrio an der Küste entlang fahren.“

Stadtanzeiger: Welches Buch darf in Ihrem Koffer nicht fehlen?

Johannes Beisenherz:
„Ich bin ein Krimi-Fan und lese am liebsten schwedische Krimis. Außerdem kaufe ich vor Ort Zeitschriften und Zeitungen, um immer über das Tagesgeschehen informiert zu sein.“

Stadtanzeiger: Und wird das Geschehen in Castrop-Rauxel im Urlaubsort auch mal ganz ausgeblendet?

Johannes Beisenherz:
„Nein, aber das soll es auch nicht, weil es keine Belastung für mich ist. Per Smartphone checke ich meine Mails, führe gelegentliche Telefonate mit der Dienststelle und stehe auch sonst im ständigen Kontakt mit der Heimatstadt.“

Stadtanzeiger: Wie lange brauchen Sie, um Ihren Akku wieder vollständig aufzuladen?

Johannes Beisenherz:
„Eine Woche reicht aus.“

Stadtanzeiger: ... und die verbringen Sie nicht in der Heimat. Die zweite Urlaubswoche sind Sie dann in Castrop-Rauxel...

Johannes Beisenherz:
„Ja, und auch hier kann man sich durchaus Entspannung holen. Gartenarbeit liegt an, und auch die Garage muss mal wieder aufgeräumt werden. Auch das bedeutet für mich Entspannung. Genauso wie die täglichen Spaziergänge mit dem Hund.“

Stadtanzeiger: Und irgendwann ist die Sommerpause dann vorbei. Auf welche Projekte freuen Sie sich am meisten?

Johannes Beisenherz:
„Es wurde eine Menge angestoßen und auf den Weg gebracht. Das Projekt ‚Soziale Stadt Habinghorst‘ wird spannend. Das zu begleiten, ist durchaus ein wichtiges Thema für mich. Dann die Gründung der Stadtwerke. Wir haben das ehrgeizige Ziel, zum 1. Januar 2014 zu starten.“

Stadtanzeiger: Was fürchten Sie am meisten?

Johannes Beisenherz:
„Fürchten ist nicht das richtige Wort. Natürlich bereitet mir die Finanzsituation Sorgen. Gelingt es uns, den Haushaltssanierungsplan so aufzustellen und die Haushaltssituation so in den Griff zu kriegen, dass wir 2014 wieder einen genehmigten Haushalt kriegen? Daran müssen wir gemeinsam arbeiten, ohne uns ganz aufzugeben. Denn wenn wir in bedeutende Strukturen reingehen, geben wir die Qualität der Stadt auf. Ein weiterer Punkt ist die Brücke am Bennertor. Es ist zwingend erforderlich, dass sie ersetzt wird. Zudem stehen wir beim zweiten und dritten Bauabschnitt am Altstadtmarkt im Wort. Im nächsten Jahr soll die bewirtschaftete Fläche in Angriff genommen werden, 2015 soll dann die weitere Gestaltung (für die wir Fördermittel erhalten) vorgenommen werden.“

Stadtanzeiger: Wenn Sie sich drei Dinge für unsere Stadt wünschen könnten: Welche wären das?

Johannes Beisenherz:
„Eine deutlich bessere Finanzausstattung, eine noch stärkere Entwicklung der Wirtschaftskraft, eine zügige Vermarktung unserer top-sanierten Flächen und die Stärkung der Wohn- und Lebenssituation.“