Unverständnis: SPD tourte durch Altstadt | Diskussion am Marktplatz
„Es täte mir in der Seele weh“, kommentierte Günter Meier die Möglichkeit einer Strukturasphalt-Lösung für den Castroper-Altstadtmarkt – und er dürfte damit vielen Anwesenden aus der Seele gesprochen haben. „Ganz zufällig“ stieß der 86-Jährige dazu, als der SPD-Ortsverein Altstadt am Samstag (15. März) während der „Cas on Tour“ durch den Ortsteil am Reiterbrunnen Station machte.
Es wurde heftig diskutiert am Reiterbrunnen: Während Jule Springwald, Rüdiger Landsiedel und Christoph Kirchhelle an einem Stand über ihre Bürgerinitiative „Marktplatzerhalt statt Strukturasphalt“ informierten, stellte der Technische Beigeordnete, Heiko Dobrindt, ein paar Schritte weiter noch einmal die Pläne zum Umbau des Altstadtmarktes vor. Und er erntete skeptische Blicke.
„Für mich sieht der Belag des Platzes nach wie vor wunderbar aus“, brachte Norbert Keymer das Unverständnis vieler Bürger auf den Punkt. Die Schäden seien aus seiner Sicht ausschließlich auf jahrelange Vernachlässigung zurückzuführen. SPD-Chef Rajko Kravanja, Heiko Dobrindt und EUV-Chef Michael Werner widersprachen. „Eine Sanierung im Bestand geht natürlich – allerdings um den Preis der Nutzbarkeit“, betonte Dobrindt. Veranstaltungen wie „Castrop kocht über“, „Bühne raus...!“ und insbesondere die Kirmes seien dann nicht mehr möglich. Den Vorschlag eines Bürgers, die Kirmes einfach zu verlegen, wies Kravanja allerdings zurück: „Es wurden verschiedene Alternativen geprüft und nicht für möglich befunden“, so der SPD-Chef.
Michael Werner verwies auf die veraltete Bauweise des Platzes. Mitarbeiter des EUV seien inzwischen täglich am Markt unterwegs, um neue reparaturbedürftige Stellen zu dokumentieren.
Weitere Stationen der "Cas on Tour"
Auch der Standort der ehemaligen Brücke am Bennertor war eine Station der SPD-„Cas on Tour“. „Die Brücke hat für uns ganz klare Priorität“, sagte Hubertus Wilbring, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Altstadt. Michael Werner konnte zwar noch keine Angaben darüber machen, wann die neue Brücke stehen wird, gewährte aber erste Einblicke in die aktuelle Planung. Klar sei, dass die Funktionalität bei der neuen Brücke im Vordergrund stehen werde und dass sie (unter anderem aufgrund der barrierefreien Bauweise) nicht gebogen sein wird. Die konkrete Planung des Neubaus werde beginnen, sobald der städtische Haushalt 2014 genehmigt ist (die Brücke steht mit 300.000 Euro auf der Inves-titionsliste).
Weitere Stationen der „Cas on Tour“ waren:
–Kreisverkehr Kleine Lönsstraße.
– Bunker an der Lönsstraße (Wilbring zur Möglichkeit eines „Kulturbunkers“: „Ich persönlich halte es für rentabel, wenn die Stadtbibliothek dorthin umziehen würde.“).
– Bürgerhaus an der Leonhardstraße: (Wilbring: „Das Bürgerhaus muss erhalten bleiben.“; „Die Stadt muss mehr dafür werben und darauf aufmerksam machen, dass Räume auch für private Feiern gemietet werden können.“; „Die Auslastung durch Vereine und Parteien ist gut.“).
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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