"Sprung über die Emscher": Rat beschloss Verträge mit der Emschergenossenschaft
Castrop-Rauxel wagt den „Sprung über die Emscher“. Während der vergangenen Ratssitzung stimmten die Mitglieder dafür, mit der Emschergenossenschaft einen Weiterleitungsvertrag abzuschließen. Damit soll geregelt werden, dass die bewilligten Bundesfördermittel von der Stadt an die Emschergenossenschaft weitergeleitet werden, damit diese das Brückenbauprojekt verwirklichen kann. Nur die Linken lehnten den Beschlussvorschlag der Verwaltung ab.
Maximal acht Millionen Euro betragen die Fördermittel, die der Stadt bereits im Dezember 2017 bewilligt wurden, um das Projekt zu realisieren, das als neue Fuß- und Radwegeverbindung am Wasserkreuz Castrop-Rauxel errichtet werden soll. Etwa 600 Meter lang soll die Brücke über Emscher und Rhein-Herne-Kanal werden. Hinzu kommen der „Platz der Schichten“ als Brückenauftakt sowie ein Besucherschacht.
Ergänzend zu den Fördermitteln muss die Stadt einen Eigenanteil von rund 900.000 Euro beitragen. Diese Summe wird entsprechend dem zu schließendem Weiterleitungsvertrag zunächst von der Emschergenossenschaft getragen. Sobald die Brücke in Betrieb genommen wird, soll die Summe über einen Zeitraum von 60 Jahren mit jährlich 15.000 Euro als Abschreibung gegenüber der Stadt abgerechnet werden.
Wenn die Brücke fertiggestellt ist, wird sie Eigentum der Emschergenossenschaft. Die anfallenden Folgekosten dagegen wird die Stadt tragen. Die Verwaltung rechnet laut Beschlussvorschlag damit, dass für Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen, Brückenprüfungen und Maßnahmen zur Verkehrssicherungspflicht mindestens 30.000 Euro pro Jahr fällig werden. Die Gesamtbelastung des städtischen Haushalts wird daher voraussichtlich ab dem Jahr 2022 mindestens 45.000 Euro betragen.
Ausschreibung über 6,5 Millionen Euro
Höchstens 8,9 Millionen Euro soll das Brückenbauprojekt insgesamt kosten. In der ebenfalls während der Ratssitzung beschlossenen Ausführungsvereinbarung wird festgelegt, dass Stadt und Emschergenossenschaft im Planungswettbewerb und im Vergabeverfahren Maßnahmen treffen, um den Finanzierungsplan einzuhalten. So wurde vereinbart, dass die Ausschreibung über sechs Millionen plus 500.000 Euro für unvorhergesehene Baukostensteigerungen laufen soll. Daneben soll unter anderem auf langlebiges Material für das Bauwerk sowie geringen Pflegeaufwand geachtet werden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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