Weiterführende Schulen: Nach Elternbefragung muss Stadtverwaltung handeln
Sozialdezernentin Regina Kleff: "Keine öffentliche Demontage der Sekundarschule!"
Wie soll die Castrop-Rauxeler Schullandschaft ab dem Schuljahr 2020/21 aussehen? Diese Frage konnten Eltern im Rahmen einer Befragung beantworten. Zur Auswertung lagen 1.008 Fragebögen vor. Welche Konsequenzen zieht die Stadtverwaltung aus den Ergebnissen? Das fragten wir Sozialdezernentin Regina Kleff.
Wie berichtet, würden mehr als 16 Prozent der Eltern ihr Kind an einer neuen Gesamtschule im Norden der Stadt – sprich an der Waldenburger Straße – anmelden. Die geringste Nachfrage ergab sich für die Sekundarschule Süd (1,3 Prozent). "Wir müssen aufgrund der vorliegenden Zahlen agieren", sagt Regina Kleff. Es habe "ein sehr konstruktives Gespräch" mit der Bezirksregierung gegeben.
Die CDU hatte für einen Gesamtschul-Neustart an der Waldenburger Straße drei mögliche Optionen genannt: Als Dependance der Willy-Brandt-Gesamtschule, als Dependance der Gesamtschule Waltrop oder als eigenständige Schule. "Um eine Neugründung anzustreben, müsste man in zwei Jahrgängen jeweils 100 Schüler sicher haben", erklärt Regina Kleff. Lege man die Ergebnisse der Elternbefragung zugrunde, seien es 92 Schüler. Zudem dauere eine Neugründung "ein Stück weit länger", so die Aussage der Bezirksregierung.
Ein Teilstandort wiederum bedeute zusätzliche Arbeit für den Hauptstandort. "All das wird die Verwaltung in der Sommerpause prüfen." Ursprünglich hatte Regina Kleff gehofft, dass noch vor der Sommerpause politische Beschlüsse gefasst werden könnten. Das wird jedoch nicht passieren, denn es solle "keine Schnellschüsse" geben. Somit werden Entscheidungen im September getroffen.
Die CDU hatte eine rasche Ertüchtigung des in die Jahre gekommenen Gebäudes der ehemaligen Janusz-Korczak-Gesamtschule, in der die neue Gesamtschule beheimatet sein würde, gefordert. Die FDP wiederum fragte nach den Kosten für die Ertüchtigung des Gebäudes. "Es hält sich im Rahmen", sagt Regina Kleff. Das Gebäude befinde sich "in keinem desaströsen Zustand. Große Umbaumaßnahmen sind nicht nötig." An Fassade und Toilettenanlagen werde Hand angelegt.
"Alle Schulstandorte sollen weiter auf den Weg gebracht werden", so die Sozialdezernentin. "Pickepackevolle" Klassen solle es nicht geben. "Es gilt, in allen Schulen 27er-Klassen anzustreben." Ziel sei ein "gut aufgestelltes Schulangebot" im Stadtgebiet. Wird die Sekundarschule Süd noch ein Teil davon sein? "Das ist etwas, worüber wir mit der Bezirksregierung beraten." Die Sekundarschule leiste eine gute Arbeit, betont Regina Kleff und wehrt sich gegen "eine öffentliche Demontage" dieser Schule. Auch in dieser Frage wird es erst nach der Sommerpause eine Entscheidung geben.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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