Einkaufen und wohnen
Pläne für altes Tankstellengelände in Rauxel im Bauausschuss vorgestellt

Der Stadtverwaltung liegt für das ehemalige Tankstellengelände an der Bahnhofstraße eine Bauvoranfrage für einen Nahversorger und eine Wohnbebauung vor. | Foto: Demuth
  • Der Stadtverwaltung liegt für das ehemalige Tankstellengelände an der Bahnhofstraße eine Bauvoranfrage für einen Nahversorger und eine Wohnbebauung vor.
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Schon lange existiert der Wunsch von Politik und Stadtverwaltung, auf dem ehemaligen Tankstellengelände an der Ecke Bahnhof-/Schulstraße nicht nur einen Lebensmittelmarkt, sondern auch Wohnbebauung anzusiedeln. Jetzt könnte der Wunsch Wirklichkeit werden.

Nachdem der Grundstückseigentümer in der Vergangenheit Wohnungen zusätzlich zu einem Supermarkt für nicht realisierbar hielt, hat er nun eine entsprechende Bauvoranfrage gestellt. Damit reagiert er auf den im November 2018 gefassten Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, der eine drei- bis fünfstöckige Bebauung vorsieht. Erste Details zu dem Bauprojekt stellte Philipp Röhnert, Leiter des Bereichs Stadtplanung und Bauordnung, am Donnerstag (27. Juni) im Bauausschuss vor.
Neben dem Supermarkt im Erdgeschoss sieht das Gebäude zwei weitere, von der Fläche her kleinere Geschosse vor, in denen Wohnungen und eine Tagespflege entstehen sollen. "Der Flächeneigentümer hat sich den städtischen Vorstellungen angenähert", so Röhnert. Bei der Vorgabe, direkt entlang der Straße zu bauen, weicht der Entwurf ab, da sonst eine Anlieferung des Nahversorgers nur möglich wäre, wenn die Lkw auf der Bahnhofstraße rangierten.
Ob ein Vollsortimenter oder ein Discounter geplant sei, erkundigte sich Udo Weber (Grüne). "Voraussichtlich wird es ein Discounter", so Röhnert. Bernd Goerke (SPD), der den Ausschussvorsitz vertretungsweise innehatte, regte an, neben Pkw-Stellplätzen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu berücksichtigen. "Fahrradstellplätze sind baurechtlich vorgeschrieben", versicherte Röhnert.
Der Rauxeler Ratsherr Rüdiger Melzner (SPD) begrüßte die geänderten Pläne des Investors. "Das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir als Ausschuss und Verwaltung Vorgaben machen."

Wohnen an der Emscher

Grüne, FWI und Linke konnten sich mit ihrem Antrag nicht durchsetzen, den erst am 4. April beschlossenen Bebauungsplan für das Baugebiet "Wohnen an der Emscher" so zu ändern, dass die alte Eiche erhalten wird. Udo Weber argumentierte mit dem im August 2018 erstellten Artenschutzbericht, in dem der Eiche eine herausstechende Funktion bescheinigt wird, da sie zum Beispiel von Mäusebussarden als Ansitzwarte genutzt wird. Aber von CDU und FDP schallte Weber der Hinweis entgegen, dass man eine demokratische Entscheidung gefällt habe, die es zu akzeptieren gelte. Letztlich stimmten nur die antragstellenden Parteien für ihren Antrag.

Ehemaliges Kraftwerk

Eine Änderung des Flächennutzungsplans für den Planbereich "Klöcknerstraße/ehemaliges Kraftwerk" beschlossen die Ausschussmitglieder. Nur die FWI votierte dagegen. "Die künftige Nutzung ist wenig konkret dargestellt, sodass es keinen Grund für eine Änderung gibt", erklärte Günter Beyer. Dem widersprach der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt. Da der Eigentümer das Areal kurzfristig auf den Markt bringen wolle, sei die Zielsetzung, dass die Stadt weiterhin Zugriff darauf habe. "Es wäre fahrlässig, keine Richtungsentscheidung zu treffen." Wie berichtet, könnten hier eine Feuerwache, ein Wertstoffhof und ein Sportplatz entstehen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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