Parkplatz- und Friedhofsgebühren steigen
Noch vor der Sommerpause stehen Gebührenerhöhungen zur Abstimmung im Rat der Stadt Castrop-Rauxel an. Am Donnerstag (14. Juli) soll nicht nur eine neue Gebührenordnung für Parkuhren und Parkscheinautomaten verabschiedet werden, auch die Friedhofsgebühren sollen angehoben werden.
Das Geld fehlt an allen Ecken. Also muss eine verbesserte Einnahmequelle her, das verlangt auch die Gemeindeprüfungsanstalt NRW, die die Verwaltung aufgefordert hat, verstärkt Möglichkeiten zu prüfen, damit mehr Geld in die Stadtkasse gespühlt wird.
Auf dem Prüfstand standen somit die öffentlichen Parkplätze der Stadt Castrop-Rauxel. „Im Vergleich liegen wir mit unseren Parkgebühren ganz weit unten“, erklärt Bürgermeister Johannes Beisenherz dazu. Die Verwaltung schlägt nun eine Anhebung der Parkgebühren vor. So soll die Gebühr für die P-Zone 1 (Marktplatz Castrop-Rauxel) von einem Euro pro Stunde auf 1,40 Euro pro Stunde erhöht werden. In der P-Zone 2 (übrigen Parkplätze) soll die Stunden dann statt 40 Cent 60 Cent kosten. Außerdem ist angedacht, das kostenpflichtige Parken wieder von 16 auf 18 Uhr zu verlängern. Die Stadt verspricht sich von der Anhebung und Erweiterung Mehreinnahmen von rund 231.000 Euro. Bürgermeister Johannes Beisenherz ist davon überzeugt, dass die Änderung keine negativen Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten hat. So soll der Samstag auch weiterhin gebührenfrei bleiben, da viele konkurrierende Einkaufszentren in der Region mit kostenfreien Parkplätzen an Wochenenden werben. Die CDU-Fraktion stuft die Parkgebührenerhöhung und Ausweitung als inakzeptabel ein. „Viel direkter kann man mit solchen Maßnahmen der Altstadt die Kaufkraft nicht entziehen. Jeder, der nach 16 Uhr in der Altstadt unterwegs ist, sieht doch, dass dann die meisten Umsätze des Tages für die Händler gemacht werden. Parkgebühren und längere kostenpflichtige Parkzeiten schaden der Altstadt“, so CDU-Parteivorsitzender Michael Breilmann.
Wesentlich teurer dürften bald Bestattungen auf den sieben kommunalen Friedhöfen werden. Für die starke Erhöhung von durchschnittlich 33 Prozent sprechen zwei Gründe. Zum einen muss die verschuldete Stadt Castrop-Rauxel kostendeckend arbeiten. Außerdem muss es zwischen den verschiedenen Bestattungsarten eine Gebührengerechtigkeit geben, wie der technische Beigeordnete Heiko Dobrindt erklärte. So müssen die Bürger, wenn der Rat der Erhöhung zustimmt, mit einer enormen Kostensteigerung rechnen. Ein anonymes Urnengrab kostet statt 132 Euro dann 775 Euro. Das entspricht sogar einer Erhöhung von rund 487 Prozent. „Mit unseren Friedhofsgebühren liegen wir dann im oberen Drittel, aber wir stehen in einem vertretbaren Rahmen mit anderen Städten“, erläutert Dobrindt. Natürlich gibt es aber auch Nachbarorte, die günstigere Bestattungen anbieten. Die Freie Wähler Initiative (FWI) befürchtet aus diesem Grund einen „Leichentourismus“. Die FWI-Fraktion hat beantragt, die Beschlussfassung zu verschieben und fordert die Verwaltung auf, Vorschläge zur Kostensenkung im Friedhofswesen zu erarbeiten.
Autor:Silke Dehnert aus Fröndenberg/Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.