„Ordentlich was draufgelegt“: Verdi mit Tarifverhandlungen zufrieden
„In letzter Minute ist ein erneuter Kita-Streik durch die Arbeitgeber abgewendet worden“, erklärt Bastian Prange, Verdi-Sekretär und zuständig für den Bereich der kommunalen Einrichtungen in Castrop-Rauxel. „Wir hätten kommende Woche streiken können“, macht er deutlich, dass man vorbereitet war.
Doch am Mittwoch (30. September) einigten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber bei Tarifverhandlungen in Hannover auf Gehaltserhöhungen für Erzieher und Sozialarbeiter. Heute Abend (2. Oktober) wird bei einer bundesweiten Delegiertenkonferenz darüber entschieden, ob es zur Urabstimmung kommt.
„Um den Streik fortzusetzen, wären 75 Prozent der Stimmen erforderlich“, erläutert Prange. Dass es jedoch zu diesem Votum kommen werde, könne er sich nicht vorstellen, sagt er und schätzt auch die Stimmung der etwa 120 Erzieher und Sozialarbeiter, die Verdi in Castrop-Rauxel vertritt, so ein.
Mängel sind behoben
„Die Arbeitgeber haben ordentlich was draufgelegt. Dinge, die wir bemängelt haben, sind nun behoben“, sagt Prange im Bezug auf den Schlichterspruch vom Sommer. „Damals gab es eine nullprozentige Erhöhung für manche Berufsgruppen.“ Dies sei vor allem bei den Sozialarbeitern der Fall gewesen, die nach den erneuten Verhandlungen nun eine durchschnittliche Lohnerhöhung von zwei Prozent erhalten sollen. Im Vergleich zu den vier Prozent für Erzieher „ist das erheblich weniger, aber die Arbeitgeber haben ein Zugeständnis gemacht“, zeigt sich Prange zufrieden.
Zudem hätten Beschäftigte, die noch in der normalen Entgelttabelle des öffentlichen Dienstes seien, nun die Möglichkeit, in die Tabelle des sozialen Erziehungsdienstes zu wechseln, was einen finanziellen Vorteil bedeute. Daneben wurde beschlossen, dass die Laufzeit der Tarifvereinbarung zwar bei fünf Jahren, also bis 2020, bleibt, aber die Tarifgespräche bereits nach vier Jahren aufgenommen werden können.
Trotz dieser Ergebnisse sei der von Verdi geforderte Aufwertungsprozess, der vor allem den Frauen gelte, weil sie den Erzieherberuf zu 90 Prozent ausüben, nicht beendet, so Prange. „Wir werden den Prozess fortsetzen.“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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