Knappenweg-Anwohner wundern sich
Nach 30 Jahren verwarnt die Stadt Falschparker
Seit fast 30 Jahren wird am Knappenweg falsch geparkt, ohne dass dies laut den Anwohnern je von der Stadt geahndet wurde. Weil die Straße im Abschnitt Wessel- bis Eicklohstraße schmal ist, parken die Anwohner nicht auf der Fahrbahn, sondern halb auf dem Bürgersteig. Doch in der vergangenen Woche verteilte das Ordnungsamt erstmalig an drei Tagen Verwarnungen, wenn auch keine kostenpflichtigen.
„Ich habe mit den Nachbarn gesprochen, und wir waren alle entsetzt“, berichtet Anwohnerin Gabriele Budka, die seit 1990 dort wohnt. Denn mit 5,30 Metern sei die Fahrbahn zu eng, wenn die Autos, wie es die Straßenverkehrsordnung (StVO) vorschreibt, nur auf der Straße parken. „Müllabfuhr, Rettungsdienst und Feuerwehr kommen dann nicht mehr durch.“
Dass sie mit dieser Einschätzung richtig liegt, konnte sie beobachten, als einige Nachbarn ihre Pkw korrekt abgestellten und der EUV den Restmüll abholen wollte. „Die Müllabfuhr hatte große Mühe, ihr großes Fahrzeug durch die verengte Fahrspur zu manövrieren, obwohl nur zwei Pkw auf der Fahrbahn parkten und das sogar noch versetzt zu allen anderen Autos.“
Gabriele Budka hat die Mitarbeiterinnen des Ordnungsdienstes angesprochen, doch diese hätten sich lediglich auf die StVO berufen. Auch auf ihre Beobachtungen bei der Abfallentsorgung wies Budka den Ordnungsdienst hin. „Dazu hieß es, dass dies von der Stadt geprüft worden sei und im Einvernehmen mit Müllabfuhr und Feuerwehr geschehe.“
Keine Erklärung
Erklären können sich Gabriele Budka und ihre Nachbarn den Sinneswandel des Bereichs Ordnungswesen nicht. Zumal die Anwohnerin überzeugt ist, dass auch bei halb auf dem Gehweg geparkten Autos „ausreichend Platz für Fußgänger, Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl“ verbleibt.
Eine Vermutung hat Budka jedoch, denn in der Woche bevor die Verwarnungen verteilt wurden, fand die Fahrradprüfung der Grundschule Am Busch auf dem Abschnitt des Knappenwegs statt. „Da waren auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes dabei“, nimmt sie an, dass die Beamten so auf die geparkten Pkw aufmerksam wurden.
Eine offizielle Begründung der Stadtverwaltung steht aus. Von der Pressestelle war auf die am vergangenen Freitag (13. September) gestellte Presseanfrage bis Redaktionsschluss keine Antwort zu erhalten.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.