Mühlenteich in Frohlinde wird entschlammt
"Rettet den Mühlenteich" – dies fordert die gleichnamige Bürgerinitiative seit Jahren. In der kommenden Woche beginnen nun die Arbeiten, um den Teich in Frohlinde zu entschlammen.
Dazu wird zunächst das Wasser aus dem Teich abgelassen. In den folgenden sechs Wochen soll der Schlamm am Boden abtrocknen, bevor er entnommen und auf der ehemaligen Deponie Brandheide verbaut wird. Rund ein Meter tief wird der Teich ausgekoffert; 1.000 Kubikmeter Sediment sollen entfernt werden. "Danach geben wir wieder Wasser dazu, und die Arbeiten sind abgeschlossen", erklärte Moritz Rohde vom Büro Landschaft planen + bauen bei einem Ortstermin, zu dem der EUV Stadtbetrieb am Mittwoch (11. Juli) geladen hatte.
Der Zeitplan hängt vom Wetter ab. "Es kann sein, dass es nicht so geschmeidig abläuft, wie wir es hier schildern", schränkte EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen ein. Erfolgen werden die Arbeiten von der Merklinder Straße aus.
Vor ihrem Beginn werde der Teich abgefischt, versicherte Ingo Bünning, ökologische Baubegleitung, den Anwohnern. "Wir setzen alles daran, möglichst viele Fische herauszuholen." Dies soll zunächst per Elektrobefischung, bei der die Stichlinge, Karpfen und Rotfedern kurz betäubt werden, geschehen. Sollte dies nicht reichen, wird gekeschert.
Die Arbeiten am Mühlenteich sind Bestandteil der Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide und werden darüber finanziert, da der Teich über den Mühlenbach gespeist wird und ebenfalls Belastungen aufweist.
Bänke, Trittsteine und "blaues Klassenzimmer"
Im Anschluss an die Entschlammung, wenn auch nicht zwangsläufig direkt danach, soll das Umfeld des Teichs wiederhergestellt werden. Dazu gehören ein beruhigter Bereich als Schutzzone für die Tiere, aber auch eine Erlebniszone für die Bürger.
"Wir verwenden hier öffentliche Gelder und können keine großen Wünsche erfüllen", erläuterte Dr. Michael Gass, Projektleiter beim Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV). Nichtsdestotrotz soll versucht werden, einige Ideen, die nicht zuletzt von der Bürgerinitiative "Rettet den Mühlenteich" ausgehen, umzusetzen. Am Nordufer des Teichs sollen zwei neue Bänke aufgestellt werden. Gegenüber an der Merklinder Straße soll es eine Trittsteinzone geben, und der Belag des Fußwegs soll künftig feiner gekörnt sein, um hier auch Boule spielen zu können. Außerdem soll der Übergang zum Vorteich ebener werden.
Daneben wird auf Wunsch der Lindenschule – zusätzlich und nicht als Teil der Sanierung – ein "blaues Klassenzimmer" angelegt. Aus Natursteinen soll ein Halbkreis mit Sitzgelegenheiten und einem Pult entstehen.
Zufrieden angesichts der vorgestellten Planung zeigte sich Guido Osterwald von der Bürgerinitiative. "Es sind Input von uns und Wünsche der Bürger drin."
20 bis 25 Jahre – so lange werde es dauern, bis der Mühlenteich wieder verlande, sagte Werth-von Kampen, wenn nicht weitergehende Maßnahmen getroffen und auch Arbeiten am Vorbecken und den Sandfängern erfolgen würden.
Straßensperrung
Wegen der Bauarbeiten wird die Straße Brandheide zwischen Merklinder Straße und der Dortmunder Stadtgrenze ab Montag (16. Juli) voraussichtlich bis Ende Oktober gesperrt. Eine Umleitung über Merklinder und Bockenfelder Straße wird ausgeschildert.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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