Den Patienten ein Lächeln aufs Gesicht zaubern
Marie Tschense ist eine „Pflegerin mit Herz“
Zum Abschluss der verlagsweiten Serie „Patient Pflege?“ stellen wir nun „Pfleger mit Herz“ vor. Dazu hatten wir Sie, liebe Leser, aufgerufen, uns Vorschläge zu machen. Eine „Pflegerin mit Herz“ in Castrop-Rauxel ist Marie Tschense. Die 24-Jährige arbeitet beim KS Pflegedienst in Merklinde.
Vor vier Jahren machte Marie Tschense, nachdem sie ihr Fachabitur im Bereich Gestaltungstechnik abgeschlossen hatte, ein Praktikum bei dem Pflegedienst, um in den Ferien der Langeweile zu entgehen. „Mir hat die Arbeit mit den Menschen sehr gefallen, so dass ich nach einem Ausbildungsplatz gefragt habe“, erzählt sie. Prompt konnte sie zum 1. September 2015 dort beginnen.
An ihrer Begeisterung für den Pflegeberuf hat sich auch nach drei Jahren Ausbildung und einem Jahr Tätigkeit als examinierte Altenpflegerin nichts geändert. „Man trifft auf viele unterschiedliche Patienten mit verschiedenen Pflegebedürfnissen, und es ist schön, wenn man ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.“
Immer mit einem Lächeln
Dass auch die 24-Jährige ihre Arbeit immer mit einem Lächeln versieht, bescheinigt ihr ihre Mutter, die den Vorschlag zur „Pflegerin mit Herz“ eingereicht hat. Aus Birgit Tschense spricht dabei nicht nur der Mutterstolz, sondern auch eine professionelle Einschätzung, denn sie arbeitet ebenfalls beim KS Pflegedienst im Bereich Hauswirtschaft.
Meist ist Marie Tschense im Frühdienst unterwegs und trifft, nachdem sie im Büro zuerst ihre Tasche mit Medikamenten, Blutdruck- und Blutzuckermessgerät gepackt hat, gegen 6.15 Uhr beim ersten Patienten ein. Bei der sogenannten Grundpflege hilft sie beim Waschen, Anziehen und Medikamente einnehmen oder bereitet das Frühstück zu. „Die Touren sind so geplant, dass wir immer auch ein bisschen Zeit zum Quatschen haben“, erklärt die Altenpflegerin. Offen und empathisch müsse man für diesen Beruf sein, wenn die Patienten erzählen, was sie etwa bedrückt oder was sie am Vortrag erlebt haben.
Große Verantwortung
Hinzu kommt die große Verantwortung, die Marie Tschense und ihre Kollegen gegenüber den Patienten haben. Wenn beispielsweise der Blutzucker eines Patienten niedrig sei, könne Traubenzucker oder ein Glas Saft helfen, eventuell müsse sie aber auch den Krankenwagen rufen. „Man muss einschätzen können, ob eine Situation kritisch ist, ob man den Hausarzt oder den Notarzt informieren muss.“
Dass nicht jeder ihren Beruf attraktiv findet, weiß Marie Tschense. „Im Freundeskreis höre ich oft: ,Pflege könnte ich nicht. Bei den Arbeitszeiten und dem Geld'.“ Um mehr Bewerber anzuziehen, würde sie sich daher mehr Unterstützung vom Staat und bessere Arbeitszeiten wünschen.
Die 24-Jährige ist aber überzeugt, dass sie selbst ihr ganzes Berufsleben dem sozialen Beruf treu bleiben wird. Um ihre Patienten künftig noch besser betreuen zu können, absolviert sie zurzeit eine Weiterbildung zur Wundexpertin. Auch besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Praxisanleiterin zu werden und Azubis zu begleiten. „Man kann sich in alle Richtungen weiterentwickeln“, schätzt Marie Tschense die Bandbreite, die der Pflegeberuf bietet.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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