Laser-Licht über der Altstadt
Keine Außerirdischen, sondern die Standortgemeinschaft Casconcept, hat seit Dienstag (1. Dezember) die Lufthoheit über der Altstadt.
Bis Heiligabend schickt Casconcept einen grünen Laserstrahl vom Hammerkopfturm auf Schwerin Richtung Erinturm – jeweils von 17 Uhr bis Mitternacht.
So wollen die Händler möglichst viele Besucher und Kunden, auch aus anderen Städten, ins Herz der Stadt locken.
Nur in Castrop-Rauxel
„Diese Lichtmarke, die wir setzen, ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Altstadt. Das gibt es sonst nirgends“, sind sich Casconcept-Vorsitzender Matthias Zimmer und Prof. Ulrich Breilmann einig.
Zudem kann Castrop-Rauxel nun gleichziehen mit einer Reihe von europäischen Metropolen. Denn ähnliche Laser-Installationen gibt es in Helsinki, Oxford, Marseille und Madrid. Und selbst im fernen asiatischen Bangkok strahlt ein Laser mit der Technik eines Schweizer Unternehmens, der solche Anlagen baut und vermietet.
„Vor neun Jahren wurde ich noch wegen der Idee belächelt. Jetzt ist die Technik soweit, dass wir sie einsetzen können“, freut sich Breilmann.
Am Montag kurz nach 17 Uhr gab es die Generalprobe für den grünen Laserstrahl – und nach erfolgreichem Test auch das Okay für diese einzigartige Lichtmarke im Advent.
Warum der Strahl gerade die etwa zwei Kilometer voneinander entfernten Bergbau-Relikte miteinander verbindet? „Casconcept ist eine Standortgemeinschaft. Und sowohl der Hammerkopfturm als auch der Erinturm haben einen starken Bezug zum Standort“, erläutert Breilmann.
Unterstützt wird das Lichtprojekt vom Kooperationspartner RWE. „Anders hätten wir das nicht stemmen können“, unterstreichen Zimmer und Breilmann. „Unser Budget ist schmal.“ Und so schießt das Energie-Unternehmen RWE 3.000 Euro aus einem Fördertopf für städtische Weihnachtsbeleuchtungen zu.
Die Akteure von Casconcept erwarten Diskussionen. „Das Projekt wird polarisieren.“ Dem möglichen Vorwurf von Energie- beziehungsweise Geldverschwendung begegnen sie allerdings mit dem Hinweis, die Aufenthaltsqualität in der Altstadt zu steigern, und einem täglichen Verbrauch von 20 bis 30 Kilowattstunden „grünem“ Strom für sechs bis sieben Euro.
Andere Farben teurer
„Wir haben die preiswerteste Farbe genommen, grün. Jede andere Farbe ist möglich, wäre aber teurer“, versichert Breilmann. Und obwohl es ein Laserstrahl ist: „Am Ende der Zeit ist kein Loch im Turm!“
Behördlich sei alles abgeklärt, etwa wegen des Flugverkehrs. Und die Stadt sei sehr kooperativ gewesen, um das Projekt zu ermöglichen, loben die Laser-Licht-Ideengeber.
Zimmer ist sicher: „Dieser grüne Strahl wird nicht nur in der Altstadt lokal zu sehen sein. Den sieht man auch von Herne aus.“ – Ein strahlender Botschafter für Castrop-Rauxel.
Autor:Peter Mering aus Castrop-Rauxel |
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