Vier Bauwerke in Castrop-Rauxel betroffen

Kreis hat 53 von 77 Brücken nicht geprüft

Eigentlich hätte 2016 die Hauptprüfung der 77 Brücken des Kreises Recklinghausen erfolgen müssen. Wie jetzt bekannt wurde, hat der Kreis dies jedoch bei 53 Bauwerken versäumt. Vier der Brücken befinden sich auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet: die Brücken an der Holthauser Straße sowie am Westring über den Landwehrbach, die Brücke an der Wartburgstraße über den Torfheider Bach und das Trogbauwerk am Hauptbahnhof.

"Die Brücken in Castrop-Rauxel sind in einem sehr guten Zustand", betont Kreissprecher Jochem Manz auf Stadtanzeiger-Anfrage. Die Skala, in die Brücken bei der Prüfung eingestuft werden, umfasst die Werte 1,0 bis 4,0. "In Castrop-Rauxel liegen alle Brücken zwischen 2,0 und 2,2."
Turnusmäßig muss eine Hauptprüfung alle sechs Jahre gemacht werden. "Die DIN, nach der die Untersuchung durchgeführt wird, gilt für Bund und Land. Wir müssten es rechtlich nicht tun", so Manz. "Wir wollen das deswegen aber nicht von uns wegschieben."
2010 seien die Brücken des Kreises zum letzten Mal geprüft worden. Ursache für den Prüfungsrückstand von zwei Jahren bei 53 der Brücken sei ein personeller Engpass im Tiefbauamt. "Wir hatten 2014/15 eine Verstärkung angestrebt, aber niemanden gefunden. Es hat bis 2017 gedauert, aber das Arbeitsverhältnis ist mittlerweile wieder beendet", erklärt Manz. Für 2019 sei erneut Personalmehrbedarf angemeldet worden, aber zunächst müsse die Politik darüber entscheiden.

Auch externes Büro einsetzen

Künftig wolle der Kreis neben eigenen Kräften auch ein externes Büro für die Brückenprüfung einsetzen, so der Kreissprecher. "Bei der jetzigen Marktsituation ist es aber schwierig, jemanden zu bekommen." Dies gelte sowohl für eine Neueinstellung als auch die Beauftragung eines Büros.
Bei den 53 Brücken gebe es kein Sicherheitsproblem, sagt Manz. Zudem bedeute die ausgefallene Hauptprüfung nicht, dass die Brücken gar nicht kontrolliert würden. "Es gibt eine Bauwerksüberwachung durch den Baubetriebshof.