Kravanja wills wissen: SPD stellt Weichen für Kommunal- und Bürgermeisterwahl
Die SPD legt die Karten auf den Tisch: Mit Rajko Kravanja (35) als Spitzenkandidat stellen die Sozialdemokraten die Weichen für die Kommunal- (2014) und damit auch für die Bürgermeisterwahl (2015).
Bürgermeister Johannes Beisenherz wird nicht mehr kandidieren. Durch die Entscheidung der damaligen CDU-Regierung, die Amtszeit der Bürgermeister um ein Jahr zu verlängern, läuft diese bis 2015. Und bis dahin wird Johannes Beisenherz auch im Amt bleiben. „Ich bin für sechs Jahre gewählt worden, möchte die Amtszeit in voller Länge zu Ende führen und von der Möglichkeit des freiwilligen Rücktritts keinen Gebrauch machen“, erklärte er.
Er habe nach wie vor „Lust an und Kraft für die Aufgabe.“ Gleichzeitig sicherte er seinem potentiellen Nachfolger „die vollste Unterstützung“ zu. „Ich bin mir sicher, dass Rajko Kravanja die Herausforderungen stemmen kann und ein geeigneter Nachfolger ist.“
Volle Unterstützung gab es auch vom Parteiausschuss. Er sprach sich am Donnerstagabend (17. September) einstimmig für Kravanja aus.
Damit steht bei den Sozialdemokraten ein Generationenwechsel ins Haus. „Dadurch können sich neue Ansätze und Impulse ergeben und vielleicht das ein oder andere eingefahrene Gleis verlassen werden“, meint Beisenherz. Dass Rajko Kravanja nun frühzeitig vor der Wahl im Fokus stünde (Kravanja: „Jedes meiner Worte wird jetzt drei Mal umgedreht“), sieht Beisenherz nicht als Nachteil an. „Als ich 2004 angetreten bin, wurde ich auch sehr frühzeitig nominiert. Diese Zeit hat nicht geschadet. Im Gegenteil“, erklärte er. Zwischen ihm und Kravanja werde es nun „sehr viel engere Absprachen geben“ – beispielsweise, was Entscheidungsstrukturen innerhalb der Verwaltung anginge. Zudem sei Präsenz wichtig. Und die, betonte Beisenherz, erwarte er auch von Kravanja.
Die Zielsetzung der Sozialdemokraten im bevorstehenden Kommunalwahlkampf ist eindeutig. „Es ist der Anspruch der SPD, die Mehrheit im Rat zu bekommen“, erklären Johannes Beisenherz und Rajko Kravanja.
Natürlich sei die Wahl eng mit dem Spitzenkandidaten verknüpft. Und folglich ist der Ausgang der Kommunalwahl die entscheidende Basis dafür, wer 2015 den Bürgermeister stellen wird.
Er wäre auch 2014 angetreten, macht Kravanja deutlich. Nun werde er die zusätzliche Zeit nutzen, um sich noch weiter zu qualifizieren.
Bis März wird die SPD ihr Kommunalwahlprogramm aufstellen. Zwei Themenfelder (Was will man in den einzelnen Ortsteilen erreichen? Wo will man als Stadt hin?) werden eine entscheidende Rolle spielen. Auch Anregungen, die sich aus der aktuellen SPD-Bürgerumfrage ergeben, fließen mit ein. „Zum Beispiel die Frage, wie das Radwegenetz in dieser Stadt verbessert werden kann“, sagt Kravanja. Die Nähe zum Bürger sei wichtig. „Ich bin fest in dieser Stadt verwurzelt. Und ich werde im Dialog versuchen, Probleme zu lösen.“
Im SPD-Kommunalwahlprogramm werde sich genau das wiederfinden, was der Partei in den letzten Jahren wichtig gewesen sei, fasst Katrin Lasser zusammen. Sie wird auf der Reserveliste hinter Kravanja auf Platz 2 geführt.
Johannes Beisenherz möchte seine Amtszeit unter anderem damit abrunden, das Projekt Soziale Stadt Habinghorst bis zum Ende der Förderung zu begleiten und die Stadtwerke mit anzuschieben.
Auch verwaltungsintern werde sich eine Menge entwickeln. „In den nächsten Jahren scheiden viele Führungskräfte aus dem Dienst aus.“ So auch Dezernentin Petra Glöß. „Das Dezernat wird nicht neu besetzt werden.“
Nach dem Ende seiner Amtszeit werde er sich nicht zurückziehen, sondern weiterhin ehrenamtlich tätig sein, sagt Beisenherz. „Absoluter Privatier werde ich nicht.“
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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