Land und Stadt listen viele Mängel auf
Kontrolle in den Häusern von Altro Mondo
Wohnhäuser an der Dortmunder Straße, Am Bennertor und am Schophof, die der Deutschen Grundbesitz AG (DEGAG) gehören, kontrollierten das NRW-Bauministerium und die Stadt Castrop-Rauxel am Dienstag (17. September). Ziel der Aktion, die landesweit in zehn Kommunen stattfand, war es, wohnungswirtschaftliche Missstände in den Gebäuden aufzudecken.
Schon oft standen NRW-weit die Häuser der DEGAG, die Altro Mondo verwaltet, wegen zahlreicher Mängel in der Kritik. Auch der Stadtanzeiger berichtete bereits im Februar 2018 über demontierte Balkone, defekte Klingeln und Hausfassaden, Feuchtigkeit und Schimmel im Gebäude Schophof 10.
Bei der gemeinsamen Kontrollaktion des Ministeriums und der Stadtverwaltung, an der insgesamt neun Mitarbeitern des Bereichs Stadtplanung und Bauordnung, des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Feuerwehr teilnahmen, wurden nun ebenfalls diverse Missstände in den Häusern auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet festgestellt. „Defekte Wasserleitungen, ein nicht funktionierender Aufzug, versäumte Wartung an technischen Anlagen, fehlende Abdeckungen an Sicherungen und abgestellter Müll“ listet die Stadt auf. „In nur wenigen Jahren hat der Eigentümer seine Gebäude weiter abgewirtschaftet“, erklärt Philipp Röhnert, Bereichsleiter des Bereichs Stadtplanung und Bauordnung. „Die Stadt will diesen mutwilligen Verfall nicht tatenlos hinnehmen.“
Noch eklatanter waren die Mängel in dem Gebäude am Schophof 10, dass sich seit Jahren im Renovierungszustand befindet. Neben den bereits vor eineinhalb Jahren benannten Missständen „ist derzeit keine Heizungsanlage in Betrieb. Jedoch wurden Handwerker vor Ort angetroffen, die die Heizung umbauen“, heißt es von der Stadtverwaltung. „Der Bereich Stadtplanung und Bauordnung wird im Nachgang die Sachverhalte rechtlich bewerten, weitere Behörden einschalten und entsprechende Maßnahmen ergreifen.“
Landesministerin Ina Scharrenbach kommentiert die bei der landesweiten Aktion vorgefundenen Mängel an den Wohnungsbeständen der DEGAG/Altro Mondo wie folgt: „All das passiert auf dem Rücken von Mietern. Kurzum: Das ist kein Wohlverhalten eines Unternehmens, und solche Unternehmen belasten massiv das Vertrauensverhältnis zwischen Vermieter und Mieter und schädigen das Gesamtbild der Wohnungswirtschaft. Das wollen wir in Nordrhein-Westfalen nicht.“
Altro Mondo nimmt Stellung
Altro Mondo äußert sich zu den Kontrollen nicht selbst, sondern über die Kanzlei Höcker Rechtsanwälte. „An den kontrollierten Standorten wurden in den vergangenen fünf Jahren über 60 Millionen Euro in die Objekte investiert. Trotzdem lassen sich Mängel nie ganz ausschließen. Erfährt Altro Mondo von Missständen in den von ihr verwalteten Objekten, werden umgehend Abhilfemaßnahmen eingeleitet“, teilt Rechtsanwalt Dr. Ruben Engel mit. „Aktionen wie die Kontrollen sind aus Sicht von Altro Mondo daher nicht nur überflüssig, sondern offenkundig rein politisch motiviert. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Landesregierung niemals den Kontakt zu Altro Mondo oder den Eigentümern der Objekte suchte. (…) Über angebliche Mängel, die bei der Kontrollaktion festgestellt worden sein sollen, ist unserer Mandantin noch nichts bekannt. Im Gegenteil: Die ersten Rückmeldungen zu den Kontrollen ergaben, dass keine gravierenden Mängel aufgedeckt wurden. Soweit Mängel festgestellt werden, wird Altro Mondo diese selbstverständlich so schnell wie möglich beseitigen. (...).“
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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