Kita-Ausbau: Kita am Stadtmittelpunkt startet zum Jahresende
Das erste Castrop-Rauxeler Elternpaar versucht zurzeit einen Kitaplatz einzuklagen; die vorgesehene Kita der Caritas am Meisenweg verzögert sich, und die Verwaltung plant eine modulare Kita am Stadtmittelpunkt. Vor diesem Hintergrund war der Kita-Ausbau am Donnerstag (14. Juni) Thema im Jugendhilfeausschuss.
"Die Schwierigkeiten bei der Platzvergabe werden nicht kleiner, sondern größer", beschrieb der Ausschussvorsitzende Sebastian John (SPD) die aktuelle Situation. Abhilfe soll unter anderem die geplante modulare Kita mit 65 Plätzen schaffen.
Europaweite Ausschreibung
"Zuerst werden wir einen Ratsbeschluss herbeiführen", erläuterte Sozialdezernentin Regina Kleff den Zeitplan. Danach solle eine europaweite Ausschreibung erfolgen. "Sie beträgt 30 Tage, so dass wir Ende August die Vergabe festlegen können." Kleff rechnet damit, dass die Kita zum Jahresende in Betrieb genommen werden kann. Dass die Evangelische Kirche die Trägerschaft übernehmen wird, steht bereits fest.
"Der Zeitplan gefällt mir nicht", bemängelte Malte Fercke (SPD), dass die modulare Kita nicht zum Beginn des neuen Kitajahres im Sommer an den Start gehe. Zudem forderte er, dass die Kita in Merklinde im Sommer 2019 eröffnet werden könne.
Bekanntlich wird die ehemalige Harkort-Schule in Merklinde, die bis Ende Juni von Flüchtlingen bewohnt wird, nach den Sommerferien für Brückenprojekte, von der aufsuchenden Jugendarbeit und der Caritas genutzt. Daneben "werden wir für eine Kita in Planung gehen", so Kleff.
Auf die Frage von Marie-Luise Pathe (CDU), ob im Kitajahr 2017/18 gar keine Plätze dazu gekommen seien, entgegnete Claudia Wimber vom Jugendamt, dass einzelne Plätze geschaffen worden seien. Nach Plänen, weitere Kitas auszubauen, erkundigte sich Annette Korte (FWI). "Es gibt immer Gespräche, ob man zum Beispiel weitere modulare Kitas schaffen und irgendwo andocken kann", erklärte Kleff.
Zum Bau der geplanten Kita am Meisenweg erklärte Veronika Borghorst (Caritas): "Einen Investor haben wir. Der Vertrag ist unterschriftsreif." Für Verzögerungen sorgt eine Forderung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe nach einem dritten Schlafraum, "obwohl wir uns im Rahmen des Raumprogramms des LWLs bewegen", so Borghorst. "Jetzt warten wir auf die Stellungnahme des LWL."
Vergabekriterien
Einstimmig mit einer Enthaltung beschloss der Jugendhilfeausschuss, dass ab dem 1. August freie Plätze in städtischen Kitas nach objektiven und transparenten Kriterien vergeben werden. Künftig werden die freien Plätze auf der Basis eines Punktesystems vergeben, das neben der Kindeswohlgefährdung und dem Anspruch auf erzieherische Hilfen unter anderem die Erwerbstätigkeit der Eltern, berücksichtigt.
Mevlana-Moschee
Der Beitrag in der Fernsehsendung "Kontraste", in dem auch Mädchen der Mevlana-Gemeinde auf Schwerin beim Singen gewaltverherrlichender Lieder zu sehen sind, war ebenfalls Thema im Jugendhilfeausschuss. In Ergänzung der Stellungnahme von Bürgermeister Rajko Kravanja auf eine Anfrage der FWI (Stadtanzeiger vom 30. Mai) bekräftigte Regina Kleff, dass die Stadt darin keine Kindeswohlgefährdung sehe. "Aber wir nehmen es sehr ernst, weil es sich um die Instrumentalisierung von Kindern handelt."
Da man Handlungsbedarf sehe, gebe es einen Termin mit der Integrationsbeauftragten Ayla Dalkilinc, um die Gemeinde zu sensibilisieren, sagte Kleff. Auch solle bei der Jugendarbeit der Mevlana-Gemeinde "hingeschaut" werden.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.