Jetzt geht's an die Schalen: Sparen im Rathaus
„Die Zitrone ist eigentlich ausgequetscht. Wo wir jetzt rangehen, das sind die Schalen“, versinnbildlichte Bürgermeister Johannes Beisenherz die Situation. Unsere Stadt muss eisern sparen. Alles steht auf dem Prüfstand. Und es wird ans Eingemachte gehen.
Derzeit sind rund 1.060 Mitarbeiter für die Stadt im Einsatz. Honorar- und befristete Kräfte mit eingerechnet. Der „klare Auftrag“ des Bürgermeisters: „Ich möchte von allen Bereichen der Verwaltung ein klares Konzept haben, wie bis 2016 zehn Prozent an Personal- und zehn Prozent an Sachkosten einzusparen sind.“
Aber auch den Kreis nimmt Beisenherz erneut in die Pflicht. „Warum kann der Landrat nicht wie der Bürgermeister fordern, in allen Bereichen zehn Prozent an Personal- und Sachkosten abzuziehen?“ Und er betonte noch einmal: „Ohne den Beitrag des Kreises kriegen wir es nicht hin.“
Die „größten Würfe“ zur Sanierung des Haushalts würden nur durch Einsparungen bei der Infrastruktur gelingen. „Aber nicht kurzfristig“, so Beisenherz. Die Auflösung einer Schule (nur ein Beispiel) brächte zwischen 150.000 und 250.000 Euro ein.
Weitere, mögliche Sparfelder seien bei der erneuten Sitzung des Lenkungskreises ausgelotet worden: Unter anderem das Angebot der Offenen Ganztagsschulen (kann es in der Form beibehalten bzw. erweitert werden?), Erhöhung von Elternbeiträgen usw.
Auch die Sportförderung ist ein Thema. So stelle sich unter anderem die Frage, „welche Hallen wir noch brauchen.“ Im Fokus stünde beispielsweise die Barbara-Halle. „Sie hat einen hohen Sanierungsbedarf.“ Geld wird wohl keines mehr hineingesteckt.
Bei den Bädern bestünde „keine große Neigung, irgendeines zu schließen“, betonte Beisenherz. Gut möglich, dass die Eintrittspreise für Erwachsene steigen. „Kinder sollen außen vor bleiben.“
Ebenfalls ist es denkbar, dass Sportvereine demnächst für die Nutzung von Sportstätten Gebühren zahlen werden. „Alles in moderater Form“. „Das Volumen, das dabei zu erzielen ist, wird im unteren sechsstelligen Bereich liegen“, rechnete Kämmerin Annemarie Tesch.
Am Ende stelle sich die Frage, wie attraktiv eine Stadt bleibe oder ob das nicht Selbstaufgabe sei, so Beisenherz. Die Diskussionen werden zunehmen. Und schmerzhafte Einschnitte wird es -so oder so- geben.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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