„Ich weiß nicht, wohin mit diesen 50 Kindern“: Glöß will Sekundarschul-Außenstelle im Norden
„Ich hatte schon im Vorfeld meine Zweifel am Zustandekommen der Sekundarschule Nord“, bekennt Petra Glöß. Trotz des klaren Scheiterns der zweiten von Rot-Grün geplanten Sekundarschule am Standort Uferstraße, wertet die Erste Beigeordnete der Stadt die vorläufigen Anmeldezahlen als Erfolg.
Nach derzeitigem Stand wurden 83 Kinder für die Sekundarschule Süd und 45 für die zunächst geplante Sekundarschule Nord angemeldet. 30 Kinder seien, laut Glöß, aktuell noch nicht angemeldet bzw. statistisch noch nicht erfasst. „Ich gehe davon aus, dass von diesen Kindern fünf bis acht für die Sekundarschule Nord angemeldet werden, dass wir also die fünfzig voll kriegen“, gibt sich Glöß überzeugt. Damit wäre – rein theoretisch betrachtet – eine Zweizügigkeit für diese Sekundarschule gewährleistet – womit sie zwar nach wie vor nicht zustandekommen würde, man die Sekundarschule im Süden jedoch fünfzügig planen könne.
Diese Situation stelle die Stadt nun vor eine große Herausforderung. „Ich möchte alle 128 Schüler aufnehmen und ihnen Plätze an der Schule garantieren“, erklärt Glöß. Sie räumt allerdings ein: „Ich weiß definitiv nicht, wohin mit diesen 50 Kindern.“
Eine Option, die zurzeit diskutiert werde, sei eine vorläufige Außenstelle der Sekundarschule Süd an der Uferstraße. Dabei handle es sich allerdings nicht um eine Dependance, sondern lediglich um eine vorläufige Lösung. „Ein Teil der Schule würde wegen Raumnot für einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ausgelagert“, erklärt Glöß. Sie habe nie behauptet, dort einen dauerhaften Teilstandort errichten zu wollen. Dies sei, laut Sekundarschulerlass, auch nicht möglich.
Ob wiederum die vorläufige Außenstelle eine Option seien könnte, werde aktuell geklärt. „Wir wollen in dieser Woche Gespräche mit Münster führen und es wird wohl bis nach Düsseldorf gehen“, so die Erste Beigeordnete.
Als problematisch könne sich eine solche Außenstelle allerdings – wegen der Vorsorgung mit Lehrkräften – für die Schulaufsicht gestalten. „Die Lehrer müssten zwischen den Schulen hin und her pendeln“, so Glöß. Hierüber gelte es ebenfalls noch zu verhandeln.
Insgesamt ist Glöß sehr zufrieden mit den Anmeldezahlen. Dass sich trotz der Debatte im Vorfeld 18 Prozent der Eltern für eine Sekundarschule entschieden hätten, sei ein „beachtliches Ergebnis“.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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