Historischer Fund am Altstadtmarkt

- Man muss schon genau hinsehen, um die historischen Holzbalken im Erdreich zu entdecken. Bauleiter Kay Grondorf zeigt auf die schwarzen und braunen Fundstücke.
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Die Experten sind sich nicht ganz einig. Aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammen die Holzbalken, die bei den Bauarbeiten am Reiterbrunnen des Altstadtmarktes gefunden wurden.
Nur 50 Zentimeter unter der Oberfläche fanden die Bauarbeiter beim Aufbereiten des Untergrundes die Zeugen vergangener Jahrhunderte. Neben den Holzbalken auch Steine. Wahrscheinlich die Reste ehemaliger Fachwerkhäuser. Ein Bodendenkmal.
"Ende vergangener Woche sind wir auf die historische Bausubstanz gestoßen", erklärte der Technische Beigeordnete Heiko Dobrindt am Donnerstag (21. Juli) bei einem Ortstermin. Umgehend sei der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eingeschaltet worden, der für Bodendenkmäler zuständig ist. In Gesprächen von Stadt, EUV und LWL sei am Mittwoch das weitere Vorgehen auf der Baustelle erörtert worden. Dobrindt: "Ziel ist, die Bauarbeiten fortzuführen, wobei möglichst wenig in die gefundenen Bausubstanzen eingegriffen werden soll. Wie das gelingen kann, muss geprüft werden." Schließlich muss an den Standorten der künftigen Laternen und Bäume der Boden zwischen 1,30 und 1,50 Meter tief aufgegraben werden.
Außer den hölzernen Resten, die vereinzelt im Boden gefunden und zu einem stattlichen Haufen zusammengetragen wurden, sollen zusammenhängende Funde dokumentiert werden und im Boden bleiben. Ein Bodendenkmal eben. Das heißt: Es wird keine Ausgrabungen geben.
"Allerdings wird künftig ein Gutachter an der Baggerschaufel stehen, um Funde sofort zu begutachten", kündigte EUV-Chef Michael Werner an. "Es wird jetzt eine Spezialfirma eingeschaltet, die schnellstmöglichst die Baumaßnahme hinsichtlich der Denkmalaspekte begleiten wird."
Die Fertigstellung des laufenden zweiten Bauabschnittes wird sich wegen der historischen Funde verzögern. "Wir wollen die Arbeiten in den vorhandenen Zeitplan einbinden. Und wir hoffen, dass nicht allzu starke Verzögerungen eintreten", betonte Heiko Dobrindt angesichts der "besonderen Herausforderungen".
Teurer wird der zweite Bauabschnitt auch. Und für die zusätzlichen Arbeiten gibt es keine Zuschüsse. "Aber wir werden die Mehrkosten auffangen", zeigte sich Michael Werner optimistisch.


Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
2 Kommentare
Möglicherweise könnte es manchmal hilfreich sein, alte, modderige Holzbalken als das zu sehen, was sie sind:
Alte, modderige Balken.
Könnte einiges an Zeit und Kosten sparen.
Da wurde früher einfach Müll (alte Bretter, Balken. Steine) vergraben und die heutige
Menschheit freut sich ! Bekloppt ! Da kann sich die Menschheit in der Zukunft ja
freuen, wenn sie auf der Zeche Erin mal doch wieder buddeln, um an die dort noch
schlafenden Millionen Tonnen Kohle zu kommen. Da gibt es besseres zu finden, als
ein paar Balken und Bretter. Panzerförderer, Schildausbaue, Streckenausbaue, Gleise,
Weichen, Rohre, Kabel und und und. Ach ja....und meine Plastikkaffepulle mit Tragegurt
aus Leder. Habe ich auf der letzten Schicht versehentlich hängen gelassen....war sogar
noch halb voll mit Zechentee. Nach hunderten Jahren sicher ein wertvolles Gesöff !!