400 Wohnungen
Grüne zweifeln Bedarf an Wohnbebauung an

Die Eiche könnte laut den Grünen stehen bleiben, weil der Bauplatz gar nicht gebraucht werde. | Foto: Demuth
  • Die Eiche könnte laut den Grünen stehen bleiben, weil der Bauplatz gar nicht gebraucht werde.
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Wenn es nach den Grünen ginge, müsste die rund 250 Jahre alte Eiche im geplanten Baugebiet "Wohnen an der Emscher" nicht weichen. Und zwar nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch, weil der Bauplatz nach Ansicht der Grünen gar nicht benötigt wird.

"Es heißt immer, dass wir keine Bauflächen hätten und dass jeder Bauplatz genutzt werden müsse", erklärt Ulrich Werkle von den Grünen. Dieses Argument sei von Verwaltung, SPD und CDU sowohl beim Wohnbauprojekt an der Heerstraße als auch im vergangenen Jahr beim Projekt "Alter Garten", als die Diskussion um den mittlerweile geretteten Bolzplatz entbrannte, angebracht worden. "Aber wir haben Wohnbaufläche", so Werkle.
Um den Nachweis zu erbringen, haben die Grünen Informationen zum Thema „kurz- und mittelfristige Potentiale des Wohnungsbaus in Castrop-Rauxel“ zusammengetragen. So verweisen sie auf das Gutachten zum bezahlbaren Wohnraumbedarf, das vergangene Woche im Bauausschuss vorgestellt wurde. "Wir brauchen gar nicht so viele Neubauten", sagt Werkle. Denn das Gutachten spricht von einer „entspannten Wohnungsmarktsituation“ und empfiehlt die „Aktivierung von Leerständen“ und „gemäßigte Neubauaktivitäten in allen Segmenten“ (insgesamt 160 Neubau-Wohnungen). 

Baulückenkataster

Daneben haben sich die Grünen mit dem Baulückenkataster von 2008 beschäftigt, das damals ein Potential von 296 Wohneinheiten aufwies. "Wenn wir im Innenbereich verdichten wollen, wären Baulücken doch das Naheliegendeste", so Werkle. Schon im vorigen Jahr hätten die Grünen im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan "Alter Garten" eine Aktualisierung des Katasters gefordert, "aber die Stadt hat es nicht aktualisiert".
Zudem legen die Grünen eine Liste der Stadtverwaltung mit 28 sofort bebaubaren städtischen Flächen vor, um die sie im Rat gebeten hatten. "Nach unseren schärferen sozial-ökologischen Kriterien" blieben acht bis zehn Flächen übrig, teilen die Grünen mit. Sie sehen hier ein Potential von 60 Wohneinheiten (WE).
Zusammen mit den Neubaubereichen „Wohnen in der Kemnade“ (115 WE) und „Schacht Fünf – Briloner Straße“ an der Pallasstraße (45 WE) gehen die Grünen von insgesamt 413 Wohneinheiten aus, die kurz- und mittelfristig realisierbar seien.
Dazu kämen „Drabig City“ (180 WE), wo seit zehn Jahren gebaut werden könne, und das „Gleisdreieck“ in Merklinde (63 WE). Dort herrsche seit 2010 Baurecht, so die Grünen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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