Flüchtlinge sind in Dingener Turnhalle eingezogen

Gute 100 Anwohner waren zu der Bürgerinformationsveranstaltung gekommen, um sich über die Belegung der Turnhalle in Dingen mit Flüchtlingen zu informieren.
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47 Flüchtlinge sind Anfang der Woche in Castrop-Rauxel eingetroffen und wurden in der Turnhalle in Dingen untergebracht.

Wie schon zuvor stammen die Asylbewerber aus Ländern wie Syrien und Afghanistan, aber auch vom Westbalkan. „Aber die Zahlen verschieben sich“, erklärt der Beigeordnete Michael Eckhardt. „Nicht weil die Leute vom Westbalkan weniger werden, sondern weil die anderen mehr werden.“
In der Turnhalle sei „in erster Linie Einzelbelegung“ geplant, so Eckhardt. Sollten größere Familien unter den Flüchtlingen sein, solle versucht werden, diese anderweitig unterzubringen.
Noch schlafen die Flüchtlinge in der Halle auf Matratzen. Doppelstockbetten seien zwar schon vor längerer Zeit bestellt worden, aber wegen der hohen Nachfrage noch nicht geliefert worden. „Sie sind für die 43. Kalenderwoche zugesagt“, erklärt Eckhardt.

Stadt lud zur Bürgerinfo ein

Als „erste Anlaufstation“ und „Puffer“ bezeichnete die Stadtverwaltung die Dingener Turnhalle gegenüber gut 100 Anwohnern, die zur Bürgerinformationsveranstaltung ins Berufsbildungszentrum gekommen waren. Dazu hatte die Stadt im Vorfeld der Belegung eingeladen. „Wir sind nicht in der Lage, alle in Wohnungen unterzubringen“, hatte Eckhardt während der Veranstaltung erläutert, auch wenn es weiterhin das erklärte Ziel der Stadt ist, so vielen Flüchtlingen wie möglich eine Unterkunft in einer Wohnung zu bieten.
Maximal 60 Flüchtlinge laute die Zielgröße für die Turnhalle, so der noch amtierende Bürgermeister Johannes Beisenherz. „Nach Baurecht gehen auch mehr, aber mehr Flüchtlinge wollen wir dort nicht unterbringen.“ Ob es aber tatsächlich bei einer Höchstbelegung von 60 bleibe, sei nicht abzusehen.
Zugleich machte Eckhardt während der Bürgerinfo deutlich, dass die Turnhalle in Dingen auf längere Sicht belegt sein werde, da weitere Flüchtlinge nachrücken würden. „Keiner kann sagen, wie lange es dauert.“

Bürger hinterfragten Zaun und Wachdienst

Einige Bürger nahmen Anstoß daran, dass die Turnhalle mit einem Bauzaun umgeben wurde und es einen Wachdienst geben werde. „Was ist das für eine Willkommenspolitik?“, lautete eine Frage. Wie jedoch Dirk Heinacker, Leiter des Bereichs Soziales, erläuterte, sei dies laut Sicherheitsrichtlinien vorgeschrieben. Drei Personen umfasse der Wachdienst, so Heinacker.
Außerdem würden sich tagsüber fünf Mitarbeiter des Bereichs Soziales um die Flüchtlinge kümmern. Dies erläuterte Heinacker auf die Frage, warum niemand eingestellt würde, um die Flüchtlinge zu betreuen.
Diese Frage wiederum bezog sich darauf, dass Beisenherz und Eckhardt zuvor dafür geworben hatten, dass die Dingener Bürger die Flüchtlinge „an die Hand nehmen“ könnten – etwa um den Neuankömmlingen zu erklären, wie man mit dem Bus fährt oder wo die nächste Bank ist. Nachfragen der Bürger, ob die Flüchtlinge zum Beispiel mit ihrem Sozialticket nach Mengede zum Einkaufen fahren dürften, machten jedoch deutlich, dass durchaus Bereitschaft besteht, ihnen zu helfen.
Ein gewisses Unverständnis für die Unterbringung der Flüchtlinge in der Turnhalle äußerte ein Mitglied einer Turngruppe, die dort trainierte, dann aber raus musste. Dies sei aber nicht wegen der Flüchtlinge geschehen, sondern wegen der Verkehrssicherheit der Halle, erläuterte Beisenherz. „Jetzt ist die Verkehrssicherheit notdürftig hergestellt worden.“

Neuer Sozialarbeiter

- Laut Königssteiner Schlüssel werden 20,2 Prozent der Flüchtlinge NRW zugewiesen und davon wiederum 0,349 Prozent der Stadt Castrop-Rauxel.
- Neben Silvio Ströver, der seit April angestellt ist, möchte die Stadt einen weiteren Sozialarbeiter einstellen. Noch müsse die Ausschreibung raus, aber der Beigeordnete Michael Eckhardt geht davon aus, dass die neue Kraft spätestens im Dezember beginnen werde.
- Wer die Flüchtlinge in Castrop-Rauxel unterstützen möchte, kann sich unter fluechtlingshilfe@castrop-rauxel.de an die Stadt wenden.

Gute 100 Anwohner waren zu der Bürgerinformationsveranstaltung gekommen, um sich über die Belegung der Turnhalle in Dingen mit Flüchtlingen zu informieren.
Der Beigeordnete Michael Eckhardt (v.l.), der noch amtierende Bürgermeister Johannes Beisenherz, Susanne Köhler vom Bereich Soziales sowie Bereichsleiter Dirk Heinacker standen Rede und Antwort.
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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