Feuermelder in allen Patientenzimmern: Wie funktioniert der Brandschutz im EvK und im St. Rochus?

Sollten Krankenhäuser Sprinkleranlagen haben? Reicht es, wenn Brandmelder auf den Fluren, aber nicht in den Patientenzimmern installiert sind? Diese und weitere Fragen werden diskutiert, seit es vor knapp zwei Wochen in der Uni-Klinik Bergmannsheil in Bochum zu einem Brand kam, bei dem zwei Menschen getötet und weitere schwer verletzt wurden. Der Stadtanzeiger hat nachgefragt, über welche Brandschutzkonzepte die beiden Castrop-Rauxeler Kliniken verfügen.

Sowohl im St. Rochus-Hospital als auch im Evangelischen Krankenhaus (EvK) sind alle Patientenzimmer mit Feuermeldern ausgestattet. "Wir haben eine Brandmeldeanlage, und alle Rauchmelder sind miteinander vernetzt. Sobald einer auslöst, geht eine Info an die Feuerwehr", erläutert Rochus-Geschäftsführer Thomas Tiemann.
Zudem sind in beiden Häusern in den vergangenen Jahren Brandschutzabschnitte geschaffen worden. Metalltüren sorgen für eine Abschottung, so dass Feuer und Rauch nicht übergreifen können.
"Wir unterliegen – wie alle Krankenhäuser – den Brandschutzbestimmungen des Landes NRW. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird durch die örtliche Feuerwehr überprüft", heißt es in einer Stellungnahme der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne / Castrop-Rauxel. "Dafür gibt es eine regelmäßige sogenannte Brandschau durch die Feuerwehr sowie darüber hinaus eine interne jährliche Überprüfung und Wartung jedes einzelnen Feuermelders."
Die Brandschau sei laut Gesetz alle fünf Jahre vorgeschrieben, so Tiemann. Im Rochus-Hospital finde sie aber in kürzeren Abständen als vorgeschrieben statt. "Die letzte war im November 2014, und die nächste ist für 2017 angekündigt."

Zusammenarbeit mit der Feuerwehr

Mit der Feuerwehr arbeiten außerdem beide Kliniken zusammen, wenn ein Gebäude neu- oder umgebaut wird. "Bei jeder baulichen Maßnahme erfolgt vor der Genehmigung der Maßnahme eine Überprüfung durch die Feuerwehr", heißt es dazu seitens der Ev. Krankenhausgemeinschaft.
Zudem kämen alle Löschzüge bei einem Neu- oder Umbau vorbei, um die Wege kennenzulernen, erläutert Thomas Tiemann einen weiteren Aspekt des Brandschutzkonzepts des Rochus-Hospitals. "Die Feuerwehr hat Laufpläne."
Für das EvK ist ein Spezialunternehmen tätig, das Konzepte entwickelt hat, um einen vorschriftsmäßigen Brandschutz und ein höchstes Maß an Sicherheit gewährleisten zu können. "Dazu gehört unter anderem die regelmäßige Brandschutzschulung aller Mitarbeiter", teilt die Krankenhausgemeinschaft mit.
Ein jährliche Pflichtübung in Theorie und Praxis für alle Mitarbeiter finde auch am St. Rochus statt, so Tiemann.

"Aus Bochum lernen"

Mit einer Sprinkleranlage ist weder das EvK noch das Rochus ausgestattet. „Fakt ist, dass es sie in fast keinem Krankenhaus in NRW gibt“, sagt Tiemann, der erwartet, dass das Land die Kosten tragen müsste, falls die Regierung den Einbau von Sprinkleranlagen einfordern sollte.
Dies wäre denkbar, weil sich nun Krankenhausgesellschaft NRW, der Verband aller Krankenhäuser, sowie Landesregierung und Fachbehörden zusammensetzen wollen, um die landesweiten Brandschutzvorschriften zu überprüfen und „aus Bochum zu lernen“, so Tiemann.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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