Feste feiern bis Mitternacht? – Neuer Erlass regelt Freizeitlärm
Nächsten Mittwoch startet „Castrop kocht über“ (Ckü). Seit Ende April dürfen Veranstaltungen wie das kulinarische Fest, aber auch Schützenfeste und Kirmesse, öfter stattfinden und länger dauern. Dies sieht der neue Freizeitlärm-Erlass NRW vor. Was hält man in Castrop-Rauxel davon?
„Am bedeutendsten ist die Regelung, dass nun 18 anstatt zehn Veranstaltungstage pro Jahr möglich sind“, schildert Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi die Sicht der Stadt. Das gilt pro Platz und trifft auf bewährte Orte wie den Altstadtmarkt zu.
Da Ckü in diesem Jahr ausnahmsweise auf dem Viehmarkt stattfinde, greife der Erlass hier nicht, so Fulgenzi. Dieser gestattet jetzt auch eine Ausweitung der Ruhevorgaben von 22 auf 24 Uhr und am Wochenende auf 2 Uhr. Diese Möglichkeit kommt für Ckü aber ebenfalls nicht zum Tragen, „weil die Veranstalter nur eine Dauer bis 22 Uhr beantragt haben“.
Dann werde die Musik abgestellt, bestätigt Bubi Leuthold von der Wirtegemeinschaft. Das Fest selbst sei bis 24 Uhr genehmigt – „seit Jahren schon“. Dies sei ausreichend, glaubt Leuthold und geht nicht davon aus, dass man zukünftig eine spätere Uhrzeit beantragen werde.
Höchstlautstärke bleibt
Die Lautstärke von Ckü, das bekanntlich in diesem Jahr auf Livemusik verzichtet, darf übrigens 60 Dezibel nicht überschreiten. Sowieso hat das Umweltministerium an der Höchstlautstärke nicht gerüttelt. Diese liegt nach wie vor bei 70 Dezibel.
Was die Anzahl der Tage angeht, sei man bisher bei Veranstaltungen wie „Bühne raus“ und Ckü ausgekommen, erklärt Fulgenzi. Ob künftig Feste verlängert oder hinzugenommen werden könnten, müsse man im Einzelfall prüfen. „Da gibt es einen ganzen Strauß an Gesetzen, nicht nur den Freizeitlärm-Erlass. Das müsste man im Gesamten abwägen.“ Eine grundsätzliche Entscheidung über die künftige Handhabung von Veranstaltungen habe die Verwaltung nicht getroffen, sagt Fulgenzi und betont, dass ein friedliches Miteinander von Anwohnern und Veranstaltern im Interesse der Stadt sei.
Mehr oder längere Kirmestage wird es aller Voraussicht nach nicht geben. „Bisher findet die Kirmes bis 23 Uhr statt, die Musik wird um 22 Uhr abgedreht“, erklärt Heike Villis vom EUV. Doch bislang seien keine Schausteller an den Stadtbetrieb herangetreten, um für eine längere Öffnungszeit oder weitere Tage zu plädieren. „Ich denke, dass kein Interesse besteht.“
Neue Veranstaltung?
Das könnte bei den Ckü-Wirten anders aussehen. Sie hatten schon in der Vergangenheit darüber nachgedacht, eine separate Veranstaltung für ein jüngeres Publikum außerhalb der Altstadt anzubieten. „Im Spätsommer oder Herbst“, erläutert Leuthold und kann sich vorstellen, dass man die Überlegungen nochmal aufgreift.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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