"Faires PolitDinner" zur Kommunalwahl: KiJuPa kochte mit Ratskandidaten
Nicht nur an den Kochtöpfen ging es heiß her. Beim fairen PolitDinner, zu dem das Jugendforum des Castrop-Rauxeler Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) am Donnerstagabend (15. Mai) Vertreter der verschiedenen Ratsfraktionen eingeladen hatte, konnten Jugendliche zwischen Eintopf und Salatschüssel die Fragen loswerden, die Ihnen vor der Kommunalwahl am 25. Mai unter den Nägeln brennen.
Was wollen Sie tun, um Castrop-Rauxel familien- und kinderfreundlicher zu machen? Wie geht man mit dem aktuellen Haushaltsdefizit um? Warum sind Sie überhaupt Politiker geworden? Und was konkret wollen Sie für Kinder und Jugendliche tun? Es waren unterschiedlichste und zum Teil auch recht private Fragen, denen sich die Vertreter der verschiedenen Ratsfraktionen beim fairen PolitDinner stellen mussten.
Ein Thema sorgte allerdings für besonders viel Diskussionsstoff. „Es gab sehr viel Kritik an G8“, fasste CDU-Chef Michael Breilmann zusammen. Dem pflichtete auch die Organisatorin des Kochevents, Nina Jordan, bei: „Ich mache seit Jahren Jugendarbeit. Da kriegt man natürlich mit, wenn immer mehr Jugendliche sagen: ‚Leider kann ich heute nicht kommen, ich habe zu viel für die Schule zu tun.‘“
Auch der 16-jährige Oskar zeigte sich nicht gerade als Fan der auf acht Jahre verkürzten Schulzeit. „Um sich mit Politik überhaupt beschäftigen zu können, braucht man auch mal Freizeit“, erklärte er. Der Schüler, der sich seit drei Jahren im KiJuPa engagiert, stand unter anderem mit Michael Breilmann und Nils Bettinger (FDP) am Herd und fand die Gelegenheit, die eine oder andere Frage loszuwerden. „Sie sind beide sehr sympathisch“, stellte er anschließend fest. Seine Wahlentscheidung werde das allerdings nicht beeinflussen, erklärte er mit einem Augenzwinkern.
SPD-Chef Rajko Kravanja unterhielt sich indessen angeregt mit der 15-jährigen Clara und freute sich über deren Zustimmung zur Inklusion. „Es ist schön, mit den Politikern mal auf einer Ebene zu sein“, fand die Schülerin. Sie habe ganz viele verschiedene Fragen und keinen besonderen Schwerpunkt. „Deshalb habe ich mich auf die Gespräche einfach mal eingelassen.“
Unter anderem um „Flächen für Graffiti und Treffpunkte für Jugendliche“, ging es in den Gesprächen, die Manfred Postel (FWI) mit den Jugendlichen führte. „Ich fand aber auch sehr spannend, dass sie sich bereits für Themen wie die Stadtfinanzen interessieren“, so der Politiker.
Auch Ulrich Werkle (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich begeistert über die Vielfalt an Gesprächsthemen: „Es sind im Grunde die gleichen Fragen wie sonst auch, nur eben aus der Perspektive der Jugendlichen betrachtet.“
Damit möglichst viel aus den Gesprächen hängenbleibe, werde man das PolitDinner im Jugendforum auch entsprechend nachbereiten, erklärte Organisatorin Nina Jordan. „Ich habe die Jugendlichen gebeten, sich Notizen zu machen. Wobei ich fürchte, beim gemeinsamen Kochen könnte das ein bisschen schwierig werden“, lachte sie.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.