„Es macht die Menschen krank“: Opel-Betriebsrat setzt auf Solidarität der Nachbarkommunen
Mehr als 300 Castrop-Rauxeler sind aktuell am Opel-Standort in Bochum beschäftigt. „Eine stattliche Zahl“, findet Opel-Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel. In einem Gespräch mit Bürgermeister Johannes Beisenherz sowie Vertretern aus Politik und Gewerkschaft machte er deutlich, wie wichtig die Solidarität aus den Nachbarstädten im Kampf um die Erhaltung des Bochumer Werkes sei.
Nachdem der US Automobilkonzern General Motors erst kürzlich bekannt gegeben hatte, dass - bei den Plänen zur Sanierung des angeschlagenen Tochterunternehmens Opel - nun vor allem das britische Werk in Ellesmere Port und das Bochumer Werk von einer möglichen Schließung bedroht seien, spricht Einenkel von einer „konkreten Gefahr“.
Es sei bereits der sechste Schließungsplan, der auf seinem Schreibtisch gelandet sei - bisher habe man sie alle verhindern können. Doch auch wenn nach wie vor ein starker Wille da sei, um das Werk zu kämpfen, forderte Einenkel, dass die Diskussion um eine eventuelle Schließung aufhören müsse. „Seit Jahren sind die Mitarbeiter dem Druck einer möglichen Schließung ausgesetzt. Es macht die Menschen krank“, so der Betriebsratsvorsitzende.
Im Kampf um den Standort setze man nun auf einen breiten Rückhalt aus den Nachbarstädten. So werde, laut Einenkel, bei General Motors in Detroit sehr wohl wahrgenommen, „wie oft bestimmte Standorte im Gespräch sind“.
Er betonte zudem, dass eine Werkschließung aus seiner Sicht eine kaufmännische Fehlentscheidung sei, da das erfolgreiche Opel-Modell „Zafira“ ausschließlich am Bochumer Standort hergestellt werden könne. Zudem würde es „die wohl teuerste Werkschließung aller Zeiten“, da das Bochumer Betriebsgelände - als ehemaliges Bergbaugebiet - von Schadstoffen belastet sei.
Bürgermeister Johannes Beisenherz sicherte den Opelanern nun volle Unterstützung zu und will sich mit den anderen Stadtspitzen zusammenschließen.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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