Emscher nicht zubauen: Klaus-Dieter Tesch möchte Freiräume erhalten
„Hocherfreut ist der Verein Menschen an der Emscher, wenn man sich in Castrop-Rauxel mit ganzer Kraft der Entwicklung an der Emscher annimmt“, erklärt Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Tesch. Zu lange habe man den Bereich stadtplanerisch ausgeblendet, so seine Überzeugung. Zugleich mahnt Tesch an, das ursprüngliche Ziel, dem Fluss wieder Raum zu geben, nicht aus den Augen zu verlieren.
Mit dem Emscherumbau und der damit verbundenen Renaturierung entstünden aus seiner Sicht „neue Begehrlichkeiten“. Es gehe um eine gewinnbringende Vermarktung der verbliebenen Freiflächen. „Ursprünglicher Anspruch und Ziel waren, dem Fluss wieder Raum zu geben. Die Dynamik bei Starkregen macht dies erforderlich, damit das nicht mehr so stark befestigte Ufer nach dem naturnahen Umbau nicht weggeschwemmt wird“, so Tesch.
Der Wunsch vieler Bürger, die Freiflächen zu erhalten, werde nicht berücksich-tigt. So rücke im möglichen Baugebiet Heerstraße die Wohnbebauung so nah an die Emscher, wie nur selten im Stadtgebiet.
Bei der Bebauung der Brache Vinckehof sei dagegen mit dem Bauträger zumindest eine Abstandsfläche vereinbart worden.
Zudem werde die „Bestandspflege in den vorhandenen Wohnsiedlungen eher stiefmütterlich behandelt“.Hier biete der Emscherumbau eine Chance, den Quartieren neues Leben einzuhauchen – beispielsweise durch bessere Wegeverbindungen oder durch Lückenbebauung. Seit 2008 sei man mit Verwaltung und Politik im Gespräch darüber, wie man Wegeverbindungen an der Emscher aufwerten könne. Ein erstes sichtbares Zeichen sei die Querungshilfe an der Waldenburger Straße. Man wünsche sich, dass der Emscherweg eine Qualität erhalte, die es mit anderen Rad- und Wanderwegen aufnehmen könne. Dabei gelte es, „noch viele Schwachstellen zu beseitigen.“
Grundsätzlich stellt der Vereinsvorsitzende klar: „Der Emscherumbau schreitet voran: In Castrop-Rauxel darf er nicht zugemauert werden!“
„Man kann sich natürlich entscheiden, ein solches Quartier nicht zu bebauen“, reagiert Heiko Dobrindt, Technischer Beigeordneter der Stadt, auf die Kritik. Man habe sich jedoch bewusst und mit dem Ziel einer verbesserten Lebensqualität für die Wohnbebauung entschieden. Zudem, so führte Dobrindt weiter aus, „beschränkt sich die Neubebauung auf einen Bereich, der ohnehin schon urban geprägt ist“.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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