Elternbefragung zur Sekundarschule: Große Skepsis
Die Ergebnisse der Elternbefragung zur Sekundarschule sprechen eine deutliche Sprache. 73 Prozent der befragten Eltern stehen dem neuen Schulmodell skeptisch oder ablehnend gegenüber. Dennoch zeigen sich Bürgermeister Johannes Beisenherz und Schuldezernentin Petra Glöß optimistisch, dass die Zahl der Befürworter ausreichen wird, um 2013/14 die erforderlichen Schülerzahlen zur Gründung zweier Sekundarschulen zu erreichen.
„Aufgrund der Informationsveranstaltungen im Vorfeld, hatten hatten wir eine größere Zustimmung erwartet“, bekennt Petra Glöß. Von insgesamt 1.366 Eltern, deren Kinder aktuell die zweite oder dritte Klasse einer Castrop-Rauxeler Grundschule besuchen, hatten rund 60 Prozent an der Befragung teilgenommen (Glöß: „Wir müssen also davon ausgehen, dass das Ergebnis repräsentativ ist.“).
Ihre Zustimmung zu einem teilintegrierten Sekundarschul-Modell signalisierten 27 Prozent der Befragten, wobei sich nur fünf Prozent „ganz bestimmt“ dafür aussprachen, während 22 Prozent mit „eher ja“ verhaltene Zustimmung ausdrückten.
Deutlich größer (73 Prozent) ist der Anteil derjenigen Eltern, die sich mit dem neuen Schulmodell noch nicht anfreunden wollen. Entschieden dagegen („bestimmt nicht“) sprachen sich 37 Prozent aus, skeptisch bis ablehnend („eher nein“) 36 Prozent.
Grundsätzlich zeige die Befragung auf, dass es nach wie vor eine große Unsicherheit und Unentschiedenheit bei den Eltern gebe. „Mit wehenden Fahnen stürzen sich die Eltern nicht auf die Sekundarschule, aber es gibt eine Zustimmung, die eine Gründung rechtfertigt“, so Petra Glöß. Dies bekräftigt auch der Bürgermeister. So lasse die Befragung aus seiner Sicht Raum für Interpretation offen und es stelle sich die Frage, wie viele der befragten Eltern die Informationsveranstaltungen im Vorfeld besucht hätten. „Mich überzeugen erstmal klare Zahlen“, erklärt Beisenherz. Klare Zahlen: Das sind die 192 Eltern, deren Kinder aktuell die dritte Klasse besuchen und die sich laut Umfrageergebnis für eine teilintegrierte Sekundarschule entscheiden würden. Um eine Gründung zweier Schulen 2013/24 zu ermöglichen, würden pro Schule (bei Dreizügigkeit) 75 Schüler benötigt. „Ich sehe eine gute Chance, dass das Angebot von zwei Sekundarschulen gut angenommen wird“, so Beisenherz, der nun eine „dahingehende Empfehlung“ an die Politik aussprechen möchte.
Sollten die Zahlen nicht ausreichen, so Petra Glöß, werde man dem Elternwillen jedoch nachgeben. In diesem Falle bestehe die Möglichkeit einer Mehrzügigkeit der Sekundarschule im Norden.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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