Mein Castrop
Castrop-Rauxel - Meine Stadt im Ableben

Der Artikel über unsere "Altstadt-Krise" in der RN-Ausgabe vom 24.09.2024 hat mich so beflügelt, den Mut zu haben, den Mund aufzumachen, ich hoffe, andere tun es auch. Auch unsere Stadt ist auf dem besten Weg der Zerstörung. Die Innenstadt, egal ob groß oder klein, ist das soziale und kommunikative Zentrum einer Stadt. Castrop und Habinghorst waren immer zum Einkaufen, Bummeln und Flanieren sehr schön, allerdings vor 49 Jahren. Einst pulsierende Lebensadern unserer Stadt, heute nur noch ein Zustand der Verzweiflung. Mehr Friseure und Bäckereien statt Bekleidungsgeschäfte für Jedermann. Heißt, mehr Auswahl an Bekleidung, auch für kleine Leute mit Kurzgrößen. Wer Kurzgrößen benötigt, hat hier in CAS keine Möglichkeit, etwas zu bekommen. Man muss die Geschäfte der Nachbarstädte aufsuchen. Die Geschäftsmieten sind so hoch, sodass sich keine neuen Einzelhändler in CAS ansiedeln. Ich liebe es, einzukaufen, und ich bin überzeugt davon, dass ein guter Einzelhändler in die Innenstadt gehört und diese auch bereichern kann. Die bittere Wahrheit ist, dass überflüssige Händler von der Handelsevolution zu Recht beerdigt werden. Kleider, Hosen und Anzüge online kaufen ist für mich keine Option, bei aller allgemeinen Begeisterung für den Onlinehandel ist es eher eine Tortur. Nichts passt oder ist von minderwertiger Qualität! Und dazu kommt dann die Trostlosigkeit in unserer Stadt. Nichts ist toll angepflanzt, keine Pflege, alles öd und unsauber. Unsere Stadt verkommt in ihrem eigenen Dreck. Nicht der Onlinehandel zerstört die Innenstadt, sondern fehlendes Umdenken in der Stadtplanung. Machen wir uns nichts vor, die Einkaufsstadt ist tot, aber die Innenstadt kann davon unabhängig neu belebt werden. Deko-Geschäfte (Na-Nu-Na-Na oder Depot), Bekleidung Damen und Herren in Kurzgrößen, Pflanzbeete und Bänke sorgen für entspannte Stimmung und für eine schöne Atmosphäre. Zugleich steigert das Grün in der Fußgängerzone die Aufenthaltsqualität. Das alles fehlt. Hier ist nichts schön und es macht mich als Castroperin sehr traurig.

Autor:

Cornelia Bochynek aus Castrop-Rauxel

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