Förderprogramm "Dorferneuerung"
Bürger erarbeiten Vorschläge für den Landschaftsarchäologischen Park Henrichenburg
Trinkwasserbrunnen, E-Bike-Ladestation, intergenerative Spielgeräte und Beleuchtung – zahlreiche Ideen, um den Landschaftsarchäologischen Park Henrichenburg aufzuwerten, hatten etwa 20 Bürger am Dienstagabend (28. Mai). Sie waren dem Aufruf der Stadtverwaltung gefolgt, sich während einer Bürgerwerkstatt im Maximilian-Kolbe-Haus mit Anregungen zu beteiligen, die mit Hilfe des NRW-Förderprogramms „Dorferneuerung“ umgesetzt werden könnten.
"Wir sind in einer sehr frühen Phase der Überlegung und am Anfang eines ergebnisoffenen Prozesses. Die Gedanken werden nicht automatisch im nächsten Jahr umgesetzt", schickte Riccardo Magistro vom Bereich Stadtentwicklung vorweg, bevor die Bürger gefragt waren. Zudem wies er daraufhin, dass der ehemalige Burgplatz ein Bodendenkmal ist, das genauso wie die Hecken und Bäume, die die Fundamente der Burg verdeutlichen, nicht veränderbar ist.
Auf Pappkarten notierten die Bürger ihre Wünsche und Ideen, wie die Aufenthaltsqualität des Parks verbessert werden könnte, und mit roten Punkten markierten sie auf einer Übersichtskarte, wo ihrer Meinung nach eine Beleuchtung sinnvoll wäre. Aber auch kritische Anmerkungen zum Thema Sitzgelegenheiten und Beleuchtung wurden vorgetragen.
Ideen für Henrichenburg
Bänke und Beleuchtung waren wiederkehrende Wünsche der Bürger, um den Landschaftsarchäologischen Park Henrichenburg attraktiver zu gestalten. Auch die Voraussetzung für Veranstaltungen durch Strom- und Wasseranschlüsse solle geschaffen werden.
"Es ist viel zu dunkel. Ich fahre mit dem Fahrrad außen rum", sagte Flemming Schulze-Dinkelborg (23), dass er abends den ehemaligen Burgplatz meidet. Skeptisch betrachtete dagegen Bernhard Surmann (62) den Wunsch nach mehr Bänken und Beleuchtung. "Jetzt halten sich schon viele Jugendliche bis spät abends in den Grundmauern auf", befürchtete er, dass dies zunehmen könnte. Zudem stellte er die Frage, wer die Pflege der aufgewerteten Fläche übernehmen solle, da jetzt schon die Mittel dafür fehlten.
Martina Schröder (62) wünschte sich indirektes Licht, um die Ausmaße der früheren Burg zu demonstrieren. Außerdem schlug sie Schaukästen vor, um einige der Exponate zu präsentieren, die bei der Wiederentdeckung der Burg gefunden wurden. Wolfgang Galewski (50) erinnerte an den Spaziergang durch Henrichenburg, zu dem Bürgermeister Rajko Kravanja vor zwei Jahren eingeladen hatte. Damals habe er darauf aufmerksam gemacht, dass der Schützenverein Henrichenburg den Platz gern für Veranstaltungen nutzen würde, dafür aber Strom und Wasser fehlten.
Unterstand und Boule-Bahn
Einen Unterstand, der sowohl vor Wind und Wetter schützt als auch als Auftrittsort für Musikgruppen dienen kann, regte Rolf Kerger (82) an. Auch schlug er eine Boule-Bahn, eine Grillstation und eine Toilette vor.
Den Wunsch nach einem WC konnte Ulrich Becher (66) nachvollziehen, hielt es aber für sinnvoll, dies gemeinsam mit dem Brückenprojekt "Sprung über die Emscher" und dem geplanten Park am Wasserkreuz umzusetzen. Als Standort für Bänke zog er den Kanal vor.
Die Ideen der Bürger würden ausgewertet und abgestimmt, so Stadtentwickler Riccardo Magistro. Es folgten zunächst Planung und Kostenermittlung, dann der Ratsbeschluss, um den städtischen Eigenanteil zu sichern, bevor der Förderantrag bis Ende September gestellt werde. Nach der Bewilligung Ende 2019/Anfang 2020 könnten einige Ideen umgesetzt werden.
Förderprogramm
- Das Förderprogramm "Dorferneuerung" steht Kommunen und Privatleuten offen. Gemeinden können maximal 250.000 Euro (bis zu 65 Prozent der förderfähigen Ausgaben) pro Projekt erhalten, private Antragsteller 50.000 Euro (bis zu 35 Prozent).
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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