Elternbefragung startet am Montag (13. Mai)
Bekommt Castrop-Rauxel wieder eine zweite Gesamtschule?
Bekommt Castrop-Rauxel wieder eine zweite Gesamtschule?
Die Politik ist sich einig, dass diesbezüglich Handlungsbedarf besteht. Aber was wünschen sich die Eltern? Sie sollen bei der Frage, wie die Schullandschaft in unserer Stadt ab dem Schuljahr 2020/21 aussehen soll, mitreden können. Und deshalb startet am Montag (13. Mai) eine Elternbefragung. Dies gaben Sozialdezernentin Regina Kleff und Parteienvertreter jetzt im Rahmen eines Pressegespräches bekannt.
Fraktionen sind sich einig
"Wir haben uns in dieser Stadt schon häufig über das Thema Schule gestritten", blickt Katrin Lasser-Moryson (SPD) zurück. Dieses Mal seien sich die Fraktionen "nach langem Ringen" jedoch einig. "Im Gleichschritt" – das heißt interfraktionell, mit der Bezirksregierung und mit den Eltern – sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Das Ziel: "Wir möchten ein breites Angebot für alle Kinder in der Stadt!"
631 Erstklässler
Der vor Jahren aufgestellte Schulentwicklungsplan habe 500 neue Schüler für die weiterführenden Schulen pro Jahrgang vorgesehen. Doch diese Zahl entspreche nicht mehr den Gegebenheiten. Derzeit besuchen 631 Erstklässler die Grundschulen im Stadtgebiet. Als Gründe für den Anstieg der Schülerzahlen werden eine höhere Geburtenrate und Zuwanderung angeführt. "Die Schulen platzen aus allen Nähten", so Regina Kleff.
60 Prozent der Castrop-Rauxeler Schüler im weiterführenden Bereich gingen nicht auf ein Gymnasium.
Der Bedarf an der Schulform "Gesamtschule" sei vorhanden. Die Willy-Brandt-Gesamtschule sei die Schule im Stadtgebiet, die bei den Anmeldungen Ablehnungen aussprechen müsse. Im Norden der Stadt sei derweil eine große Abwanderung (zum Beispiel nach Waltrop und Recklinghausen) von Kindern im Gesamtschulbereich festzustellen. Waren es sonst im Schnitt 30 bis 40 Kinder, seien es im vergangenen Jahr 98 Kinder gewesen.
"Ickern braucht ein integratives Schulangebot"
Der Norden sei unterversorgt. "Ickern braucht ein integratives Schulangebot", fasst Christel Sperz (FWI) zusammen. Entsprechende Räumlichkeiten, so die Beteiligten, seien im Gebäude der ehemaligen Janusz-Korczak-Gesamtschule (JKG) an der Waldenburger Straße vorhanden. Im Sommer vergangenen Jahres lief die JKG aus. War das zu voreilig? Und braucht Castrop-Rauxel wieder eine zweite Gesamtschule? Zu Wochenbeginn werden an den Grundschulen über die Klassenlehrer 1.300 Fragebögen an die Eltern der Zweit- und Drittklässler verteilt. Nach erfolgter Rückgabe wird die Auswertung, die Ende Mai vorliegen soll, über ein Fachbüro erfolgen. Politik und Verwaltung hoffen auf eine große Resonanz. "Je höher der Rücklauf, desto solider die Zahlen", sagt Regina Kleff. Und Katrin Lasser-Moryson ergänzt: "Ich hoffe, dass die Eltern die große Chance nutzen, die Schulentwicklung der Stadt mitzugestalten."
Nach der Auswertung durch das Fachbüro wird die interfraktionelle Runde über die Ergebnisse beraten. "Optimalerweise werden noch vor der Sommerpause politische Beschlüsse gefasst", so die Beteiligten.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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