Barrierefreie Bushaltestellen: Eine teure Aufgabe für die Stadt

Die Bushaltestelle Waldfriedhof an der Schulstraße wird nach den Ferien barrierefrei ausgebaut. | Foto: Thiele
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Eine von 264 Bushaltestellen im Stadtgebiet ist die Haltestelle Waldfriedhof an der Schulstraße. Nach den Sommerferien wird sie barrierefrei ausgebaut. Denn wie das Personenbeförderungsgesetz vorschreibt, müssen bis 2022 alle Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) barrierefrei sein. Klar ist, dass dies eine teure Aufgabe für die Stadt darstellt.

Wie teuer genau sie sein wird und wie viele Haltestellen noch umgebaut werden müssen, hat der EUV Stadtbetrieb in den vergangenen Monaten zwar eruiert, aber noch möchte sich der Vorstandsvorsitzende Michael Werner mit Verweis auf die Sommerpause nicht dazu äußern. Die genauen Zahlen sollen zunächst in den politischen Gremien bekanntgegeben werden.
Im vergangenen Sommer – vor Abschluss der Bestandsaufnahme – ging er jedoch von einer Planzahl im dreistelligen Bereich aus. Definitiv geblieben sind die Kosten, die in etwa pro Haltestelle anfallen. "Das sind 25.000 Euro brutto: 12.000 Euro für den Bahnsteig und 12.000 bis 13.000 Euro für ein Wartehäuschen", bestätigt Werner jetzt auf Stadtanzeiger-Anfrage. Wobei zurzeit nicht alle Haltepunkte ein Wartehäuschen haben, und dies auch in Zukunft so bleiben wird, wenn es sich zum Beispiel um Stationen handelt, die wenig frequentiert werden.

Lange Straße und Hochstraße

Die Arbeiten an der Haltestelle Waldfriedhof stehen wie die Umgestaltung der Haltestellen Lange Straße (Fridtjof-Nansen-Realschule), Hochstraße und der Randbereiche des Zentralen Omnibusbahnhofs am Münsterplatz auf der Liste der Maßnahmen, die nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz gefördert werden, und sollen dieses Jahr umgesetzt werden.
Wie Werner betont, werden außerdem kontinuierlich Haltestellen barrierefrei ausgebaut, wenn Straßensanierungen, wie in der Vergangenheit etwa an der Vincke- und der Bladenhorster Straße, anstehen. Ob es gelingen wird, bis Ende 2021 das vorgegebene Ziel zu erreichen, alle Stationen umzugestalten, hänge auch von der Förderung durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ab, die der EUV-Chef mit 60 Prozent beziffert. Vor Fristende am 30. April habe man einen Antrag für zwei Haltestellen am Altstadtmarkt sowie zwei an der Pöppinghauser Straße eingereicht, aber noch keine Zusage erhalten.

Ausnahmen sind möglich

Es müssten allerdings nicht alle Haltestellen bis 2022 barrierefrei ausgebaut werden, ergänzt Kreissprecher Jochem Manz. "Dringlich sind die, die von vielen Fahrgästen genutzt werden oder wo ein Seniorenheim ist." Doch es seien Ausnahmen möglich, die Stadt und Kreis dann gemeinsam begründen müssten.
Denn beide arbeiten beim Ausbau der Stationen Hand in Hand. Auch in Recklinghausen ist man als sogenannter Aufgabenträger des ÖPNV zurzeit dabei, ein Kataster aller Haltepunkte und eine Prioritätenliste zu erstellen. Diese Daten müssen im kommenden Nahverkehrsplan berücksichtigt werden. "Der Entwurf dafür geht im Herbst ins Beteiligungsverfahren, und der Beschluss wird im Frühjahr 2017 gefasst", so Manz.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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