„Anwohner holten sich blutige Nasen“: SPD auf „Cas on Tour“ in Rauxel unterwegs
„Für die Kindergartenkinder muss Sicherheit geschaffen werden, aber die Poller, die hier aufgestellt wurden, sind ein Witz“, beklagte sich ein Anwohner der Alleestraße. Die Parkproblematik rund um den dort ansässigen Noah-Kindergarten war eines der Themen, denen sich die SPD beim „Cas on Tour“-Rundgang durch den Stadtteil Rauxel widmete.
Fehlender Parkraum und verkehrswidrig parkende Fahrzeuge, die die Straße unübersichtlich und für Kinder gefährlich machen: Die Problematik an Liebigstraße (Kita am Wald) und Alleestraße (Evangelischer Noah-Kindergarten) ist grundsätzlich die gleiche.
Verschärft werde die Situation an der Alleestraße allerdings dadurch, dass diese von der Marsstraße aus regelmäßig als Abkürzung in Richtung Bahnhof genutzt werde und ein entsprechend hohes Verkehrsaufkommen habe.
Einseitig aufgestellte Poller sollten das doppelte Parken an der ohnehin engen Straße verhindern, sorgen jedoch für zusätzlichen Ärger bei den Anwohnern. So sei es für gehbehinderte Menschen aufgrund der Parksituation unmöglich geworden, an den Gottesdiensten der Paulus-Kirche teilzunehmen. „Wenn hier Gottesdienste stattfinden, bricht ohnehin das Chaos aus“, so ein Anwohner.
„Die Poller sind dort hingekommen, weil ein Halteverbot nichts gebracht hat. Wir haben uns für den Schutz der Kinder entschieden“, rechtfertigte SPD-Chef Rajko Kravanja das Handeln der Stadt. Er versprach jedoch, dass man sich mit den Anwohnern zusammensetzen und eine Lösung für das Parkproblem suchen werde.
„Besser geworden“, sei es am neu angelegten Kunoplatz. Anwohner hatten dort über mangelnde Sauberkeit und eine zunehmende Vermüllung geklagt – ein Problem, das die Stadt aufgrund fehlender finanzieller Mittel nur bedingt lösen könne, so Kravanja. Die Ratsmitglieder Tobias Schulze und Rüdiger Melzner hatten deshalb eine Pflegepatenschaft für das Gelände übernommen und treffen sich nun regelmäßig, um den Kunoplatz zu reinigen.
„Blutige Nasen“, holten sich laut Rajko Kravanja mehrere Anwohner der Schulstraße aufgrund der dort in den Gehweg eingesenkten Lampen. „Sie stellen Stolperfallen dar und werden in den nächsten Wochen ausgetauscht“, so Rüdiger Melzner.
Veränderungen am Hauptbahnhof
Einen Schwerpunkt der Ortsteilbegehung bildete der Berliner Platz am Hauptbahnhof. Dort, so berichtete EUV-Chef Michael Werner, sollen 2014/15 Lärmschutzwände errichtet werden. Es gebe bereits eine Zusage der Deutschen Bahn, die die Finanzierung übernehmen wird.
Mangelnder Parkraum ist auch am Hauptbahnhof ein Problem, worunter vor allem die Anwohner der Victorstraße leiden. Die Straße, so Rüdiger Melzner, werde hauptsächlich von Pendlern zum Parken benutzt. Keine wirkliche Entspannung der Lage habe die Erweiterung des Park&Ride-Platzes am Hauptbahnhof gebracht. „Das zeigt den Bedarf“, stellte Kravanja fest. Zeitnah müsse man den Parkplatz um weitere 175 Plätze aufstocken, so seine Einschätzung.
„Meiner Meinung nach muss es an einem solchen Platz möglich sein, rund um die Uhr Zugang zu einer Toilette zu haben“, forderte Rüdiger Melzner. Die Installation eines öffentlichen WCs am Bahnhof sei „ein Kostenfaktor von rund 100.000 Euro“, gab Bürgermeister Johannes Beisenherz zu bedenken. „Das ist erstmal eine Hausnummer.“
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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