Schafe contra Libellen im Erin-Park

Von Schafen abgefressene Wiesen und daher weniger Schmetterlinge und Libellen im Erin-Park bemängelt Myriam Weskamp. | Foto: Myriam Weskamp
  • Von Schafen abgefressene Wiesen und daher weniger Schmetterlinge und Libellen im Erin-Park bemängelt Myriam Weskamp.
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Kritisch betrachtet BürgerReporterin Myriam Weskamp den kürzlichen Aufenthalt einer Schafherde im Erin-Park. „Es ist mir bekannt, dass Schafe in der Landschaftspflege eingesetzt werden, um für Mäher unzugängliche Stellen von Buschwerk zu befreien oder Deiche zu befestigen. Nichts von alledem war hier der Fall. Der Erin-Park ist ein echtes Trauerspiel“, schreibt sie.

Weskamp bemängelt, dass bei der Genehmigung für den Aufenthalt der Schafe die Artenvielfalt des Parks nicht berücksichtigt worden sei. „Sämtliche wichtige Wiesenblumen sind verschwunden. (...) Viele Libellen fehlen völlig, und auf Schmetterlinge wie den Bläuling werden wir dieses Jahr wohl verzichten müssen.“
Stephan Neubert teilt die Bedenken von Weskamp. „Der Erin-Park zeichnet sich durch eine vielfältige Vegetation aus (...). Welchen Sinn macht ein Naherholungsgebiet in Form eines Parks, das kahl gefressen und zertrampelt ist? In Merklinde ist eine große Fläche mit ganz viel Rasen, da wäre doch genug Gras für alle Schafe der Stadt vorhanden“, schreibt er.

Schafe verdichten den Boden

Von Seiten der Stadtverwaltung dagegen freut man sich über auswärtige Schäfer, die mit ihren Herden um eine Genehmigung für einen Aufenthalt im Erin-Park anfragen. „Es ist sehr gut, dass die Schafe dort weiden“, erläutert Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann. Mit ihren kleinen Hufen würden sie nämlich den Boden verdichten. Das sei deswegen wichtig, weil sich darunter belastete Erde befinde und die Deckschicht aus Rasen daher dicht sein müsse.
Hilleringmann verweist zudem darauf, dass der Erin-Park kein Biotop sei, sondern ein künstlich aufgeschüttetes Landschaftsbauwerk. „Es ist ein Landschafts- und Gewerbepark.“
Trotz des Besuchs der Schafe würden sich immer noch mehrere Blühflächen im und um den Erin-Park herum befinden. „Dann ziehen die Insekten einen Hügel weiter“, verdeutlicht die Stadtsprecherin, dass die Schafe der Tierwelt im Erin-Park keinen Schaden zugefügt hätten.
BürgerReporter Wolfgang Höffchen sieht das ähnlich: „Ich vermute, dass es die Schafherde ist, die (...) vorher auf der Zechenbrache Victor 3/4 stand.(...) Diese Schafe stehen dort jedes Jahr bis zu zweimal. Immer war alles (je nach Wetterlage) innerhalb kürzester Zeit nachgewachsen, und das dort irgendwelche Lebewesen verschwunden wären, ist mir nicht auffällig geworden.“

Den Beitrag von Myriam Weskamp und alle Kommentare finden Sie hier.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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