RVR will Wald wiederaufforsten
Pfadfinder vom Stamm Nordlicht beklagen Kahlschlag in Bladenhorst

In dem Waldgebiet am Pfadfinderheim des Stammes Nordlicht hat der RVR das Unterholz gerodet. | Foto: privat
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„Aus einem aktiven Wald hat man eine Ruine gemacht“, sagt Maren Schäfer-Leppin. Das Mitglied des Pfadfinderstamms Nordlicht findet es verstörend, dass in einem Eichenwald in Bladenhorst das Unterholz gerodet wurde. Der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), dem das Waldgebiet gehört, begründet die Rodung damit, dass dort im Frühjahr Bäume aufgeforstet werden sollen.

Seit Mitte der 1950er Jahre haben die Pfadfinder ihr Gebäude an der Hafenstraße 31 in dem Eichenwald. Das Grundstück gehört ihnen auf Erbpachtbasis, die auf 99 Jahre festgelegt ist. Die kürzliche Rodung in dem Waldstück irritiert die Pfadfinder, da sie vorab nicht informiert wurden. „Die Brombeersträucher und die anderen Büsche sind alle weg. Alles ist kahl“, so Schäfer-Leppin. Dabei hätten die Pfadfinder selbst in der Vergangenheit von einem Förster die Auskunft bekommen, dass sie keine Brennnesseln entfernen dürften, weil diese für eine Schmetterlingsart von Bedeutung seien. „Und jetzt ist alles komplett abgeräumt worden.“
Was die Pfadfinder als Kahlschlag betrachten, ist für RVR-Förster Matthias Klar die Vorbereitung für eine Wiederaufforstung des Waldes. Der Wald, ein ungefähr 140 Jahre alter Eichenbestand, sei 2014 durch den Sturm Ela erheblich geschädigt worden, erklärt Klar auf Stadtanzeiger-Nachfrage. „50 bis 60 Prozent der Bäume sind gefallen oder gebrochen.“ Da Castrop-Rauxel insgesamt sehr von dem Sturm betroffen gewesen sei, habe der RVR nicht sofort alle Flächen künstlich aufforsten können.
Natürlich habe sich das Waldstück allerdings auch nicht verjüngt – „wegen des wahnsinnigen Wuchses von Brombeere und spätblühender Traubenkirsche, einem Neophyten“, so Klar. Diese invasive Art solle in Absprache mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz zurückgedrängt werden.

17.500 neue Pflanzen

Zugleich soll das Waldgebiet im Frühjahr mit Traubeneiche, Vogelkirsche und Rotbuche aufgeforstet werden. „Insgesamt sind das 17.500 Pflanzen von 80 bis 120 Zentimetern, die wir auf drei Hektar anpflanzen“, erläutert Klar. Daher seien die Sträucher maschinell gemulcht, das heißt zerkleinert und in den Oberboden eingearbeitet worden.
Die Pfadfinder bedauern, dass bei diesen Arbeiten die Wiese im Wald, die sie zum Teil zum Zelten genutzt haben, zerstört wurde. „Zelten geht ohne Wiese nicht mehr, denn jetzt gibt es dort nur noch Schlamm“, sagt Schäfer-Leppin. „Im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Fläche“, so Klar, könnten die Pfadfinder auch künftig um ihr Gebäude herum zelten. Zwischen den neuen Pflanzen dagegen nicht.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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