„Neues Jagdgesetz wird Jagd aushöhlen“
Einen Entwurf für ein neues Ökologisches Jagdgesetz NRW hat die Landesregierung vorgelegt, stößt damit bei der Jägerschaft aber auf wenig Gegenliebe. Ein Aushöhlen der Jagd befürchtet Josef Lehmkuhl, erster Vorsitzender der Kreisjägerschaft Hubertus Recklinghausen: „Die Jägerschaft und das Interesse an der Jagd werden abnehmen.“ Dabei trügen Jäger zur Verbreitung und Erhaltung von Tierarten bei.
Das neue Gesetz sieht beispielsweise vor, die Ausbildung von Jagdhunden an zuvor flugunfähig gemachten Enten zu verbieten. „Wir benötigen aber jagdlich brauchbare Hunde mit entsprechenden Prüfungen. Nur so kann ein Jäger die Jagd fachlich ausüben“, kritisiert Lehmkuhl die Pläne aus Düsseldorf. Man habe im Umweltausschuss des Landtags die Ausbildung an vorübergehend mit Papiermanschetten flugunfähig gemacht Enten vorgeführt und Bekundungen erhalten, dass dies dem Tierschutz entspreche, wundert sich Lehmkuhl, dass nun ein Verbot vorgesehen ist.
Auch die Jagd mit Totschlagfallen soll künftig untersagt werden. Diese sei jedoch genau wie die Jagd mit Lebendfallen unerlässlich, meint Lehmkuhl und schränkt ein, „wenn sie zweimal am Tag kontrolliert werden.“ Beutegreifer wie Fuchs und Steinmarder würden damit gefangen. „Die Leute kommen auf uns zu, weil es mehr Steinmarder denn je gibt.“ Außerdem gebe es in diesem Jahr so viele verwilderte Katzen im Revier wie seit 15 Jahren nicht. „Sie sind eine Geißel für die Natur“, sagt Lehmkuhl, denn sie rissen alles, was sie bekommen könnten – bis zu 1.000 Beutetiere pro Jahr.
Kritisch betrachtet Lehmkuhl auch die Pläne, die unter der letzten Regierung abgeschaffte Jagdsteuer wieder einzuführen. Zwar solle die Umsetzung den Kommunen freigestellt werden, „aber wenn es im Gesetz drin steht, sieht man ja, wohin die Richtung geht.“ Bei einer Wiedereinführung geht er davon aus, dass die Jägerschaft nicht mehr wie bisher Tag und Nacht bereitstehen wird, um nach Wildunfällen angefahrene Tiere zu entsorgen.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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