Kritik an Baumfällaktion / Sorge um Tiere und Klima
Ginkgos an der Schubertstraße mussten weichen
Mit Kopfschütteln und Unverständnis reagieren nicht nur Anwohner der
Schubertstraße auf das Fällen von sieben Ginkgo-Bäumen in den dortigen
Vorgärten.
Am Dienstag (26. Februar) rückten Baumexperten mit schwerem Gerät an, um die ausgewachsenen Bäume auch mit Hilfe eines Hubwagens mit Kettensägen Ast für Ast und Stück für Stück zu zerlegen und abzutransportieren.
Schon im Vorfeld war Kritik von Anwohnern laut geworden, als sie die aufgestellten Verkehrsschilder mit der Ankündigung der Baumarbeiten
entdeckt hatten. Sie sehen einen Widerspruch zwischen dem Fällen der Bäume einerseits und dem öffentlichen Wehklagen über Bienensterben, allgemeinem Rückgang von Insekten und Vögeln sowie dem anhaltenden Klimawandel. Zudem beklagen sie das veränderte Straßenbild, da keine Ersatzpflanzungen vorgesehen seien. "Eine ganze Straße ohne Bäume mag man sich gar nicht vorstellen“, erklärten sie gegenüber dem Stadtanzeiger.
Auch die Grünen kritisieren das Vorgehen an der Schubertstraße. „Wieder einmal fallen ausgewachsene Bäume der neuen Baumschutzsatzung zum Opfer. Sie stehen weniger als vier Meter vom nächsten Haus entfernt. Das
ist ihr Pech“, heißt es in einer Stellungnahme von Ratsmitglied Notburga Henke. „Wir fordern die Politik auf, der Baum'schutz'satzung einen ehrlichen Namen zu eben oder besser noch alle Bäume tatsächlich wirkungsvoll zu schützen“, so die Grünen. Für sie ist die aktuell gültige Baumschutzsatzung
gleichzusetzen mit einer „Lizenz zum Abholzen“.
Der Stadtanzeiger wollte von der Stadtverwaltung wissen, warum denn die Bäume an der Schubertstraße gefällt werden und ob Ersatzpflanzungen
vorgesehen seien. Die Antwort der Pressestelle auf unsere konkrete Anfrage
lautete wörtlich: „Der Bereich Ordnungswesen und Bürgerservice hat das dortige Parkverbot genehmigt. Beantragt hat ein privater Eigentümer.“
Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
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