Elke Balz: "Tiere haben ein Recht auf Leben"
Zehn Jahre "Refugium für Tiere in Not" - das wurde jetzt mit einer großen Geburtstagsparty auf dem Gelände an der Hochstraße 39a gefeiert. Elke Balz, Gründerin und Seele des Vereins, liegt das Wohl der Tiere ungebrochen am Herzen. Ans Aufhören denkt die rüstige 76-Jährige noch lange nicht. "Ich möchte noch eine Weile weitermachen", sagt sie bestimmt und erinnert sich an die Anfänge des Refugiums.
"Wir waren acht Gründungsmitglieder, später stagnierte die Zahl lange Zeit bei 30." Jetzt sind es 50 Mitglieder und darüber freut sich die engagierte Tierschützerin. "Wir werden heute mehr wahrgenommen, auch weil wir mehr Präsenz zeigen." Anders als noch vor zehn Jahren, als sie die Gründung des Vereins noch nicht einmal öffentlich gemacht hatte.
Auch aus der Angst heraus, dass plötzlich Tiere über "den Zaun" geworfen würden. Das war und ist zum Glück nicht der Fall. Wenn man einmal von einem Seidenhahn absieht. Und einem weißen Kater, ein wunderbares Tier, wie Elke Balz erzählt. "Er verstand sich prima mit Menschen und Hunden, aber nicht mit anderen Katzen." Er sei an eine nette Familie in Bremen vermittelt worden. Die wiederum Jahre später dafür gesorgt habe, dass zwei Hunde aus Malta einen Unterschlupf im Refugium in Castrop-Rauxel fanden. "Wir nehmen jedes Tier auf, es gibt keine Staats-, Landes- oder kommunale Grenzen", betont die 76-Jährige. Das ist ihr wichtig. "Tiere haben ein Recht auf ein Leben, auf ein artgerechtes Leben".
Mit Esel Elfie fing alles an
Seit dem Bestehen des Refugiums waren 43 Hunde und über 70 Katzen in der Obhut des Hofes. Und natürlich Esel, mit denen eigentlich alles anfing − genauer gesagt mit der Eselstute "Elfie". Sie war das erste Nottier, das im Refugium ein Zuhause fand. Heute leben drei Esel auf dem Hof, gemeinsam mit acht Hunden, einer bunten Hühnerschar, einem Laufentenpärchen und natürlich Katzen.
Mit einer Katze hängt auch ein Erlebnis zusammen, an das Elke Balz sich gerne erinnert. "Wir bekamen eine ca. zweijährige Katze, markant silbergrau und anthrazitgrau gestreift. Sie war behindert, knickte mit ihrem Hinterteil weg. Sie sollte in eine Einrichtung nach Hamm, um dort besser betreut zu werden. Über Nacht war sie in einem Käfig untergebracht und morgens plötzlich weg! Ich habe gerufen und nach ihr geschaut. Nichts. Sechs Wochen später saß sie dann jenseits des Zauns auf einem Steinhaufen und beobachtete mich aus der Deckung. Heute lebt sie bei uns in einem Strohhaus mit Fenster und geht rein und raus wie sie möchte."
Verein finanziert sich durch Spenden
Für die nächsten zehn Jahre wünscht sich Elke Balz vor allen Dingen Gesundheit. Und noch etwas mehr Unterstützung. Die 76-Jährige steckt ihre ganze Kraft und auch ihr ganzes Geld in das Refugium. "Die Unkosten liegen bei 10.000 Euro im Jahr und da sind die Esel noch nicht mit drin", erklärt sie. Über Spenden (Spendenkonto Sparkasse Vest Recklinghausen, IBAN DE75 4265 0150 0000 8079 74) würde sie sich deshalb sehr freuen, aber auch über zusätzliche Helfer, die z.B. mit den kleinen Hunden Gassi gehen. Dann kann das "Refugium für Tiere in Not" guten Mutes in die Zukunft schauen.
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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