Fachfirma setzt biologischen Wirkstoff ein
Eichenprozessionsspinner: Stadt geht präventiv vor
Im vergangenen Sommer war der Befall von Bäumen in Castrop-Rauxel durch den Eichenprozessionsspinner unerwartet hoch. Besonders in den zusammenhängenden Eichenbeständen, wie zum Beispiel auf dem Friedhof Ickern, war eine große Population festzustellen. Deshalb geht der Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen in diesem Jahr präventiv vor.
Ab Mitte April wird eine spezialisierte Fachfirma im Auftrag der Stadtverwaltung an "besonders qualifizierten Stellen" den „Bacillus thuringiensis“ einsetzen. "Die Mittel mit diesem Wirkstoff sind rein biologisch und wirken ausschließlich gegen die Schmetterlings-Raupen, indem sie deren Verdauung zum Erliegen bringen. Für Menschen, Tiere oder andere Insekten ist das Mittel vollkommen wirkungslos", erklärt die Stadtverwaltung.
Nester werden abgesaugt
In einem zweiten Schritt lässt die Stadt Castrop-Rauxel vorhandene Nester durch eine spezialisierte Fachfirma absaugen und sachgemäß entsorgen. Dabei wird von geschulten Mitarbeitern, die durch Vollschutzanzüge und Atemmasken geschützt sind, mit speziellen Sauggeräten jeweils das Nest vom Stamm entfernt, luftdicht verschlossen und zur Entsorgung gebracht.
Nicht jedes Nest muss entfernt werden. Eichenprozessionsspinner sind Teil der Natur und auch der natürlichen Nahrungskette. Feinde des Eichenprozessionsspinners sind Wanzen, Schlupfwespen, Raupenfliegen, der Kuckuck und räuberische Käfer. Zudem ist eine Bekämpfung nur an Punkten mit besonders hohem Aufkommen sinnvoll. In Wäldern sei eine Bekämpfung weder sinnvoll noch wünschenswert.
Nicht selbst aktiv werden
Bereichsleiter Klaus Breuer warnt Gartenbesitzer und Spaziergänger davor, selbst gegen die Nester vorzugehen. Ausdrücklich sei davon abzuraten, die Nester mit Brennern bekämpfen zu wollen, denn die giftigen Haare der Tiere würden durch die Thermik des Brenners weit verteilt. Im Falle eines vermuteten Vorkommens bittet Klaus Breuer darum, den Eigentümer zu informieren, der in der Verkehrssicherungspflicht ist.
Eichenprozessionsspinner können ab dem dritten Larvenstadium giftige Nesselhaare ausbilden. Diese Nesselhaare lösen bei Kontakt mit der bloßen Haut Rötungen und Schwellungen aus. Besonders betroffen sind Personen mit Atemwegsproblemen wie zum Beispiel Asthmatiker.
Die Stadtverwaltung bearbeite keine privaten Bäume, da jeder Eigentümer für seinen Baum selbst zuständig sei. Der Befall mit Eichenprozessionsspinnern sei auch nicht meldepflichtig.
Stadtverwaltung beatwortet Fragen
Falls jedoch Fragen bestehen, ist das Sekretariat des Bereichs Stadtgrün und Friedhofswesen unter Tel. 02305 /1062791 oder unter der E-Mail-Adresse stadtgruen-und-friedhofswesen@castrop-rauxel.de erreichbar.
Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
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