Knuffig und anhänglich
Ehemalige Legehennen finden neues Heim beim Team für Tiere

Wenn Natascha Geesmann Katzenfutter verstreut, können die Hühner nicht widerstehen. | Foto: Demuth
  • Wenn Natascha Geesmann Katzenfutter verstreut, können die Hühner nicht widerstehen.
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„Freilandhühner sind nicht so aggressiv wie die aus Bodenhaltung“, hat Natascha Geesmann vom Team für Tiere festgestellt. Seit zweieinhalb Jahren kümmert sich der Verein um sogenannte Legehybriden. Die Tierliebhaber haben die zum Eierlegen gezüchteten Hühner vor dem Tod gerettet und bieten ihnen einen schönen Lebensabend.

Begonnen hat das Team für Tiere 2016 mit 26 Hühnern, die aus der Bodenhaltung stammten. Mittlerweile leben noch zwei von ihnen: Esmeralda und Ruth. Im vergangenen Sommer kamen neben neuen Paten, die die Tiere versorgen und ihre Pflege mit Geld unterstützen, 13 Hühner aus Freilandhaltung hinzu – ebenfalls über den Verein „Rettet das Huhn“.
Die tierischen Neuankömmlinge auf dem Hof in Obercastrop waren nicht nur weniger aggressiv. „Sie sahen deutlich besser aus, sind nicht anfällig für die Legedarmentzündung und waren ziemlich voll befiedert“, erklärt Geesmann. Die Legehybriden aus Bodenhaltung dagegen waren anfangs zum Teil so kahl, dass sie im Sommer ein Mäntelchen gegen Sonnenbrand tragen mussten.
Robust sind aber weder die einen noch die anderen Tiere. Geesmann macht dafür ihre Überzüchtung verantwortlich. Von den 13 Hühnern, die im Sommer 2018 einzogen sind, leben noch sieben. „Eines hat zum Beispiel Wassersucht“, sagt Geesmann über ein Huhn, das zurzeit noch über die Wiese läuft. „Es ist munter und frisst, aber es wird daran sterben.“
Das Gehege und das mobile Hühnerhotel teilen sich die ehemaligen Legehennen mit einigen Brahma-Hühnern, die für Ruhe sorgen, zwei Bielefelder Kennhühnern und einem Hahn.

Zehn Paten im Einsatz

Rund zehn ehrenamtliche Paten kümmern sich derzeit wechselweise um die Tiere. Täglich wird das Wasser ausgetauscht, das Futter kontrolliert und aufgefüllt sowie das Gehege gereinigt. „Das muss sein, denn der Kot stinkt, weil Hühner keine Vegetarier sind“, erläutert Geesmann. „Sie fressen auch Insekten, Mehlwürmer und Katzenfutter. Da sind sie ganz scharf drauf.“
Ob das Team für Tiere die Anzahl der Patenhühner wieder aufstockt, wenn der Bestand weiter schrumpft, steht noch nicht fest. Privat möchte Natascha Geesmann aber nicht auf die geretteten Hühner verzichten. „Hühner sind immer lustig. Sie sind sehr anhänglich und knuffig. Wenn sie nicht im Gehege wären, kämen sie hinter mir her ins Haus.“
Da Geesmann aus eigener Beobachtung weiß, wie schlecht es insbesondere Hühnern aus Bodenhaltung geht, rät sie, beim Ostereier-Kauf darauf zu achten, dass die Eier nicht aus Bodenhaltung sind.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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