Weihnachtsvorbereitungen: Es ist "kurz vor knapp"!

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Kolumne: Es konnte alles so einfach sein, ist es aber nicht!

Frühbucher oder Lastminute-Zocker? Auch im Endspurt des vorweihnachtlichen Geschehens zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Herangehensweise, Weihnachten friedvoll zu ‚schaukeln’.
Und mittendrin der 21.12. 2012 Maya-Weltuntergangstermin – wie sollen wir das alles nur himmelhoch jauchzend überstehen? Am besten ganz entspannt, denn bisher hat doch noch immer alles geklappt.


„Last Christmas“ war meine vorweihnachtliche Welt komplett in Ordnung. Alles nach Plan, alles ohne Vorkommnisse. In diesem Jahr hat es allerdings auch mich mal eiskalt erwischt. Ich bin sozusagen weggedümpelt in einem adventlichen Entspannungstaumel. Allüberall und nicht nur auf irgendwelchen Tannenspitzen, sondern direkt vor meiner Nase im eigenen Heim glitzert mir weihnachtliche Opulenz entgegen. Seit drei Wochen fühlt sich nicht nur das innere Kind in mir so richtig weihnachtlich wohl, gemütlich und vor allem träge. Es könnte getrost noch Wochen so weiter gehen, wird es aber nicht…

Denn mitten hinein in meine friedvolle Gelassenheit schoss plötzlich die Erkenntnis, dass die Tage der weihnachtlichen Vorbereitung gezählt sind und ich langsam mal ‚zu Potte’ kommen müsste, wenn wir nicht ohne Tannenbaum und Festessen dasitzen wollen. Die To-do-Listen warten…

Für diejenigen unter uns, die planvoll vorausschauend alles längst in trockenen Tüchern oder gar schmuckvoll verpackt haben, ist dieser Moment der Erkenntnis natürlich kein Thema. Sie sinken vielleicht gelassen in ihre Sessel zurück und entspannen einfach weiter , weil es ja für sie nichts mehr zu tun gibt. Aber was machen die anderen? Die Lastminute-Organisatoren und Spontanplaner? Die wundern sich vielleicht darüber, wie viel Zeit man gut organisiert „vergeuden“ kann. Denn einer englischen Studie zufolge investieren unsere britischen Nachbarn genau 12 Tage, 14 Sunden und 13 Minuten für die Organisation der typischen Weihnachtsvorbereitungen wie Geschenkekauf, Dekoration, Schreiben von Weihnachtskarten und Kochen des Weihnachtsmenüs. Das dürfte für deutsche Verhältnisse nicht viel anders sein, auch wenn es hierzu erstaunlicherweise mal keine gegengleiche Studie gibt.

Die ganz Coolen unter uns starten vielleicht sogar erst am Weihnachtsmorgen ins Geschehen - und werden vermutlich mit schönen Preisnachlässen für ihren späten Einsatz belohnt. Alles eine Frage der Nerven und der persönlichen Neigung .
Wer letztendlich gar keine Lust auf Weihnachtsvorbereitung im herkömmlichen Sinn hat, der hat sich vielleicht einen Urlaub gebucht. Ab in den Schnee oder unter südliche Sonne. Auch eine Möglichkeit. Oder er verlegt die ganze Angelegenheit, wie meine beste Freundin. Sie erfüllt sich einen Herzenswunsch und fliegt samt Familie ins verschneite New York, läuft mitten in der Stadt Schlittschuh und lässt sich von weihnachtlicher Dekoration der Superlative blenden, letzteres nehme ich mal so an.

Mein Ausweg aus der kleinen Organisationsmisere ist ebenfalls ein Ortswechsel, aber einer der beschaulichen Art. Der vorhandene beste Freund und ich haben – kichernderweise, weil wir so an Butterfahrten denken mussten- eine Bus-Tagestour zum Weihnachtsmarkt Münster gebucht. Schnee und Schlittschuhlaufen in der Münsteraner-City und Weihnachtsdeko wie in New York dürften zwar entfallen, aber eine kleine Ablenkung ist uns sicherlich gegeben. Wir packen unsere To-do-Listen für einen Tag in die Schubladen zurück und lassen uns beim Bummeln über die verschiedenen Weihnachtsmärkte genüsslich treiben. Ob wir den noch fehlenden Tannenbaum mitbringen? Das sei mal dahingestellt - da müssten wir wohl erstmal unseren Busfahrer fragen.

Bleibt noch der vielbesprochene 21.12.2012, an dem die Welt natürlich nicht untergehen wird.
Der Sonnenpriester der Inka, Naupany Puma, äußerte sich unlängst im aktuellen Yoga Journal zum Thema. „Die jetzige Zeit ist der Wendepunkt, jetzt endet ein Weltenjahr, ein Zyklus von fast 26.000 Jahren endet, die jetzige Zeit ist eine Zwischenzeit. Es wird große Veränderungen geben, aber keinen Weltuntergang. Die Angst vor dem Ende kommt von jenen, die festhalten an dogmatischen Strukturen. Sie wollen kein Gleichgewicht, keine Energie des Wandels. So schüren sie die Angst vorm Weltuntergang, damit das Volk sich gegen die neue Energie wehrt. Unsere Völker, auch die Maya, glauben nicht an solch drastische Dinge. Für uns ist 2012 eine neue Chance. Wie Silvester. Ein Weltenjahr geht zu Ende – und wir können ein Fest feiern, ein großes Silvester“.

Und jetzt raten Sie mal, was ich noch ganz schnell auf meine To-do-Liste gesetzt habe? Richtig! Denn ‚nach dem Fest ist bekanntlich vor dem Fest’. Es könnte alles so einfach sein,...Sie wissen schon.

Und bevor ich es vergesse: Fröhliche Weihnachten!

Autor:

Vera Auffenberg aus Castrop-Rauxel

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