Sechs Jungs und der "siebte Mann": Seven Cent Sänger Marc Stahlberg im Interview
Mit der großen Halloween-Party am Mittwoch (31. Oktober), 19.30 Uhr, in der Stadthalle, feiert die Band „Seven Cent“ ihr zehnjähriges Bestehen. Eine lange Zeit, weiß Marc Stahlberg, Sänger der Band. Im Gespräch mit dem Stadtanzeiger zieht er Bilanz.
2001 hat sich die Band gegründet. Wie kam es zu der Entscheidung, Coversongs zu spielen?
Als wir angefangen haben, war ich noch großer Bon Jovi Fan. Die Idee, sowas live auf die Bühne zu bringen, fand ich damals toll. Auch waren wir uns von Anfang an einig, dass wir Rock machen wollen. Das Ziel war eine gute Mischung aus aktuellen Sachen und Klassikern. Wir hatten damals auch schon ein paar eigene Songs, haben uns aber nach einem halben bis dreiviertel Jahr entschieden, in erster Linie Cover zu machen.
Was ist das Geheimnis eines guten und erfolgreichen Cover-Songs? Wie macht man sich einen bereits bestehenden Titel zu eigen?
Sowas wie ein Geheimrezept gibt es da eigentlich nicht. Wir haben öfter mal Lust auf einen bestimmten Song, den wir dann ausprobieren. Jeder hat seinen eigenen Spielstil und daraus ergibt sich dann der eigene Stempel. Problematisch wird es bei bestimmten Coversongs, die gut funktionieren, die aber jede Coverband schon mal gespielt hat. Da geht man dann auf seine ganz eigene Art ran und versucht, etwas komplett Neues daraus zu machen.
Gibt es Beispiele?
„What‘s up“ von den 4NonBlondes ist so ein Titel. Oder zum Beispiel „Major Tom“. Bei uns gibt es den in der Rock Variante. Wir probieren auch gerne mal Songs aus. die im Original von Frauen gesungen werden, sowas wie „I‘m so excited“ von den Pointer Sisters.
Haben Sie musikalische Vorbilder?
Eigentlich keine bestimmten, sondern eine Mischung aus mehreren Bands. Die ganzen Achtziger, Guns‘n‘Roses zum Beispiel, aber auch Herbert Grönemeyer, Melissa Etheridge, Alannah Myles....
Passt man sich im Laufe der Zeit dem Pulikumsgeschmack an oder macht man eher sein eigenes Ding und die Leute können dann entscheiden, ob sie es mögen?
Wir haben schon Songs gemacht, bei denen wir gesagt haben „das knallt“ und live funktionierte das dann nicht. Wenn es geht, versuchen wir alles was uns gefällt, merken dann aber relativ schnell, ob das auch beim Publikum ankommt. Einmal haben wir uns den Spaß erlaubt, „Looking for freedom“ von David Hasselhoff hervorzukramen und eine Blues-Rock Nummer daraus zu machen. Das Publikum haben wir damit nicht überzeugt (lacht).
Gibt es in zehn Jahren Bandgeschichte auch ernsthafte Konflikte oder Streitigkeiten?
Nein, ernsthafte Konflikte hatten wir bisher nicht. Wir sind umgängliche Jungs und kompromissbereit (lacht). Wenn es darum geht, Entscheidungen über Songs zu treffen, machen wir das demokratisch. Es wird diskutiert, aber wir kommen dann doch irgendwie auf einen Nenner.
Mit dem Song „Juwel im Revier“ haben Sie im letzten Jahr eine Liebeserklärung an die Stadt Castrop-Rauxel geschrieben. Könnte man Sie als Lokalpatrioten bezeichnen?
Auf jeden Fall. Castrop-Rauxel ist uns sehr ans Herz gewachsen. Da die Stadt überregional häufig in eine etwas dörfliche Ecke gedrängt wird, war es uns ein Anliegen, den Ruf ein wenig aufzuarbeiten.
Woher kommt eigentlich der Name Seven Cent?
Wir sind sechs Jungs. 2001, als wir uns gegründet haben, gab es gerade die Umstellung von der D-Mark auf den Euro. Wir wollten einen aktuellen Namen, also sechs Cent, das sind wir und der siebte ist das Publikum. Im Grunde ist das wie der 12. Mann beim Fußball.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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