Schulleiter Wolfgang Böcker blickt zurück auf eine besondere Woche an der Janusz-Korczak-Gesamtschule
Na, was macht ihr denn so in der Schule?
Fragen auch Sie manchmal ihr Nachbarkind, Tochter oder Neffen nach ihrem Alltag? Sicher werden Sie dann an manches erinnert, was sie selbst mal erlebt oder von ihren Eltern und Großtanten gehört haben. Die Klage von Schülern über Lehrer (und umgekehrt) über langweiligen oder zu schweren Unterricht ist sicher allen Generationen gemeinsam wie Erinnerungen an die erste Liebe.
Vielleicht hatten sie aber selbst schon das Glück, auf eine Schule zu gehen, die sich lebendig und mit Phantasie den Heranwachsenden zugewandt hat. Oder erinnern sich etwa noch an Tischreihen mit einer angestaubten Dame oder einem solchen Herrn am Pult, die getreu dem Motto:
„Wenn alles schläft und einer spricht, dann nennen wir das Unterricht“ ihre Lebenszeit stahl?
So sollte Schulunterricht heute nicht mehr sein.
An die Stelle von Frontaltunterricht tritt immer öfter das Einüben kooperativer Lernformen, die Verbindung der Wissensvermittlung mit sozialem Lernen und dem Einüben von Teamfähigkeit.
An die Stelle von isoliertem Fachunterricht hinter Schulmauern tritt immer öfter das Lernen in ganzheitlichem Projektunterricht,das Lernen an außerschulischen Orten,an realen Arbeitsplätzen bei Betriebserkundungen und in Betriebs- oder Sozialpraktika.
Diese Art des Lernens kann nicht nur mehr Spaß machen, was man lernt – so versichern Fachleute – wird auch behalten.
All diese Ansätze fließen heute an vielen Schulen tagtäglich in den Fachunterricht ein. Doch darüber hinaus gibt es auch Sternstunden (und die gibt es auch im Klassenraum), wo Schule vom Alltäglichen abweicht.
So wie in der vergangenen Woche an der Janusz-Korczak-Gesamtschule: Diese begann mit einem Besuch vom Theater Till: Dank der VHS konnten wir mit den Schülern des gesamten Jahrgangs 9 und 10 ein interaktives Theaterstück erleben, das den Themenbereich Gewalt vielfältig ansprach und dabei private Gewalterfahrungen (sexuelle Übergriffe) sowie schulische Erlebnisse ( Beispiel Mobbing) und solche mit einer politischen Dimension (rechtsradikale Gewalt) zur Sprache brachte.
Wenige Tage später machten sich zwei Kurse aus dem Jahrgang 10 auf den Weg ins Rathaus, um dort die Ausstellung: „Was heißt hier Frieden?“ anzuschauen. Diese Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge soll zur Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Gewalt, Vorurteile, Versöhnung und Verständigung beitragen.
Doch einen ganz besonderen Abschluss fand diese Januarwoche mit der von Schülerinnen und Schülern mehrerer Jahrgangsstufen organisierten Gedenkfeier anlässlich des „Holocaust-Gedenktages“ am 27. Januar, einer berührenden, ausgezeichnet vorbereiteten Veranstaltung, die aus einer Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz im vergangen Herbst hervorgegangen ist.
Sicher kann es nicht ständig solch besondere Veranstaltungen und Aktivitäten geben, doch zeigt das Beispiel dieser Woche, welche Fragestellungen und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen der Schulgemeinde der Janusz-Korczak-Gesamtschule besonders am Herzen liegen.
Einen vollständigeren Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten und Aktivitäten an der JKG erhalten Sie auf unserer Internetseite:
www.jkge.de
oder besuchen Sie uns bei Facebook unter:
http://www.facebook.com/pages/Janusz-Korczak-Gesamtschule/272296866155383
Autor:Uwe Pfromm aus Castrop-Rauxel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.