Kleine Wäsche oder Große Wäsche alle 6 Wochen inne Waschküche: Heute ???

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Warum alle 4 bis 6 Wochen, es richtete sich danach, wie viele Mietparteien im Haus sich die Waschküche teilen mußten, das war der Grund!
Welche Schinderei den Frauen am Großwaschtag zugemutet wurde, wird in dem von der Firma Miele 1999 herausgegebenem Buch „100 Jahre im Spiegel der Zeit“ eindrucksvoll beschrieben:

„Der aufwendigste Teil der Hausarbeit ist wie seit eh und je – das Wäschewaschen. Die Tortur des kräftezehrenden Großwaschtags ist in den allermeisten Haushalten jedes Mal die gleiche – für die heutige Generation unvorstellbar:

Am Abend zuvor Schmutzwäsche sortieren nach Weiß-, Bunt- und Wollwäsche.
Brennmaterial für die Beheizung des Waschtopfs oder Waschkessels, der in der Waschküche stand.
Wäsche sortiert (außer Wollwäsche) in Waschbottichen mit Soda einweichen und über Nacht stehen lassen.
Am Waschtag in aller Frühe in den Waschkessel Wasser einfüllen und im Waschkessel Holz- und Kohlenfeuer anzünden.
Eingeweichte Wäsche auswringen, einseifen und Flecken herausbürsten.
In den Waschkessel Waschpulver einfüllen und vorbehandelte, sortierte Wäsche hineingeben.
Kochbrühe mit Holzstab mehrmals umrühren, die Wäsche in der Lauge bewegen und niederdrücken.
Nach dem Kochen die Wäschestücke herausnehmen und einzeln auf dem Waschbrett rubbeln.
In der Waschwanne schwenken und so oft das Wasser erneuern, bis es klar bleibt und Wäschestücke zuletzt eventuell bläuen.
Bei einer Gelegenheit zum Bleichen die Wäsche, nach dem letzten Spülen ausgewrungen auf den Rasen legen, öfter mit Wasser besprengen und wenden.
Gebleichte Wäsche auswaschen, schwenken, auswringen und auf der Wäscheleine aufhängen.
Farbige Wäsche, die weder eingeweicht noch gekocht werden darf, in warmem Seifenwasser waschen und in klarem Wasser schwenken, ebenfalls auswringen und aufhängen.
Für Wollwäsche warmen Seifenschaum schlagen und diese darin ausdrücken.
In ein oder mehrere klare Spülwasser geben, bis es klar bleibt, aufhängen bzw. liegend trocknen.
Waschkessel gründlich reinigen.
An die «große Wäsche», die manchmal mehrere Tage dauert, schließt sich noch die anstrengende Arbeit des Bügelns oder Plättens bzw. Rollens oder Mangelns an. Dazu müssen die Wäschestücke sortiert, in Form gezogen, angefeuchtet und zusammengerollt werden. Manche Teile wie Herrenhemden, Hemdkragen und –manschetten, Tischwäsche, Schürzen sind vor dem Bügeln zu stärken, wozu rohe oder gekochte Stärke angerührt wird.

Wenn Mutter große Wäsche hatte, war Eintopf die Mittagsmahlzei und wir Kinder und selbst unser Vater hielten uns möglichst fern.

Freundlicher Weise von der Fa.Miele Gütersloh zur Verfügung gestellt

Autor:

Horst Schwarz aus Witten

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