Annette Kleinhans eröffnete Hildegard-Knef-Museum
In Knefs Augen verguckt

Auf den Bühnenanzug von Hildegard Knef ist Annette Kleinhans besonders stolz.
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Vermutlich ist Hildegard Knef nie in Castrop-Rauxel gewesen. Trotzdem gibt es hier seit Kurzem das erste privat geführte Museum, das an die Schauspielerin, Sängerin und Autorin erinnert. Annette Kleinhans hat es an der Bahnhofstraße 31 eröffnet.

Dabei hat die 52-jährige Castrop-Rauxelerin Hildegard Knef, die 2002 verstarb, erst vor wenigen Jahren für sich entdeckt: durch das Video von „Für mich soll's rote Rosen regnen“, das Knef mit der Band Extrabreit aufgenommen hatte. „Ich war von ihren Augen und den schwarz getuschten Wimpern fasziniert und wollte mehr wissen.“
Also kaufte sich Kleinhans nach und nach Autobiographien, Biographien, CDs und Filme. „Aber das war zu wenig.“ Daher nahm sie Kontakt zu Zeitzeugen auf, die Knef kannten und mit ihr gearbeitet haben, zum Beispiel der Visagist René Koch. „Er hat sie 25 Jahre lang begleitet und fand es gut, dass sich auch jüngere Leute noch für sie interessieren“, berichtet Kleinhans. „Er hat mir andere Leute vermittelt. Mittlerweile habe ich zehn, zwölf Kontakte in Berlin.“

Bewunderung des Menschen Hildegard Knef

Vor allem durch diesen Austausch wurde Annette Kleinhans von einer Verehrerin der Künstlerin zu einer Bewunderin des Menschen Hildegard Knef, den sie „Hilde“ nennt. „Nach außen hin war sie die starke Frau, aber sie hatte viele Höhen und Tiefen, privat und beruflich“, so Kleinhans. „Sie hat sich immer wieder hoch gekämpft und nie aufgeben.“
Als Verehrerin fing Kleinhans an, Memorabilien zu sammeln. Fotos erstand sie im Internet und auf Flohmärkten; einem anderen Sammler kaufte sie ein Zeitschriftenarchiv ab. Kleidungsstücke, die Knef in Filmen oder privat getragen hatte, erhielt sie von Freunden und Bekannten. Als die Sammlung immer größer wurde und sie damit in einen Anbau umziehen wollte, hatte sie die Idee eines Museums. Dies richtete sie zusammen mit ihrem Partner Manfred Bölling ein.
In drei Räumen können Besucher nun unter anderem Tourneeplakate, Bücher und Platten, Filmplakate sowie Film- und Theaterprogramme, einen Bühnenanzug, Kleid und Mantel, Knefs Schal aus dem Film „Fedora“, falsche Wimpern und Lippenstift, Drucke und ein Originalgemälde von Hildegard Knef sowie viele Zeitschriften, auf deren Titel die Künstlerin abgebildet war, betrachten.

Liederabende geplant

Das Hildegard-Knef-Museum darf ganz offiziell diesen Namen tragen. „Ich habe mir von Paul von Schell, Hildegard Knefs letztem Ehemann, das Okay geholt“, erläutert Annette Kleinhans. Geöffnet ist das Museum an der Bahnhofstraße 31 jeden ersten und dritten Freitag im Monat von 15 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Tel. 02305/357892. Daneben plant Kleinhans vier bis fünf Liederabende mit Sängern pro Jahr.

Auf den Bühnenanzug von Hildegard Knef ist Annette Kleinhans besonders stolz.
Bücher, Filmplakate und Programmhefte bilden nur einen Teil der Ausstellung im Hildegard-Knef-Museum.
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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