Farbe für den Bunker

Nach der Idee von Sigurd M. Schulz sollte dieser Blick auf den Bunker bei der Fahrt in die Altstadt ein Hingucker sein. | Foto: Sigurd M. Schulz
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  • Nach der Idee von Sigurd M. Schulz sollte dieser Blick auf den Bunker bei der Fahrt in die Altstadt ein Hingucker sein.
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Den Bunker an der Lönsstraße möchte die kreative Ideenschmiede Design Art Solar Ruhrgebiet als „Objekt der Begierde“ künstlerisch neu gestalten. Mit dieser Projektidee haben sich Sigurd M. Schulz und Christiane Jericho unter anderem an Bürgermeister Johannes Beisenherz und die Bürgermeisterkandidaten gewandt.

Seit Jahren fristet das Gebäude ein trostloses Dasein. Mit dem Busbahnhof, dem Taxistand, der Reisebushaltestelle und als Einfahrt in die Stadt sei es jedoch ein hoch frequentierter Ort und gleichzeitig für viele Besucher der erste Eindruck von Castrop-Rauxel, erklärt Schulz. Daher möchte er diesen neuralgischen Punkt in der Altstadt – zumindest temporär bis zu einer neuen Nutzung des Bunkers – schöner gestalten.
Mit einem einzigen Kunstwerk soll die etwa 900 Quadratmeter große Frontseite des Bunkers besprayt werden, wobei die Pflanzen erhalten bleiben sollen. Was das Motiv angeht, ist Schulz völlig offen. „Von Abstrakt über Ruhrpottmotiv bis zur Skyline von Castrop in Pop-Art-Darstellung wäre vieles realisierbar.“ Er hofft auf ein Gespräch mit dem Bürgermeister, „um miteinander zu diskutieren und gemeinsam einen Konsens zu finden“.
Sollte er positive Signale aus dem Rathaus erhalten, würde Schulz zusammen mit Frank Süßenbach zwei, drei Entwürfe für die Wandgestaltung erarbeiten. Darüber könnten dann die Bürger abstimmen.

Auch Beleuchtung angedacht

Damit die Wandbemalung auch nachts zu sehen ist, „könnte man den Bunker partiell beleuchten“, erläutert Schulz die Pläne von Design Art Solar Ruhrgebiet. Dazu könnten etwa Photovoltaikmodule auf einem Vordach installiert werden.
Mit Kosten von 20.000 bis 25.000 Euro inklusive Beleuchtung kalkuliert Schulz. „Bei einer Profifirma würde es 40.000 bis 50.000 Euro kosten.“ Für die Umsetzung seiner Idee möchte er Castrop-Rauxeler Jugendliche und Graffitikünstler mit ins Boot holen. Bei der Finanzierung setzt er auf Sponsoren, Werbung und Spenden, vielleicht auch Crowdfunding.
Auf die Stadt Castrop-Rauxel sollen keine Kosten zukommen. „Sie könnte uns jedoch unterstützen, indem sie während der Realisierung für die Absperrungen sorgt und vorab die Fassade reinigt, zum Beispiel im Rahmen einer Feuerwehrübung“, erläutert Schulz, der hofft, dass das Projekt im Sommer oder Spätsommer verwirklicht werden kann.

Politik sieht Vorhaben positiv

Bürgermeister Johannes Beisenherz hält die Idee „von der Konstruktion her für spannend“. Besonders wichtig sei ihm, dass der Jugendbereich einbezogen werde. Generell gelte, dass man sich über die Rahmenbedingungen unterhalten müsse.
„Wir stehen der Idee positiv gegenüber“, sagt CDU-Chef Michael Breilmann. Er habe Sigurd Schulz und Christiane Jericho am Freitag (27. März) aufgesucht und für Mitte April einen gemeinsamen Gesprächstermin mit Vertretern von CDU und FWI vereinbart. „Wir möchten uns konkret und komplett informieren“, so Breilmann.
„Wir haben nie verhehlt, dass es unser Ziel ist, den Bunker abzureißen, aber im Moment tut sich wenig. Es ist kein Investor in Sicht.“ Daher sei man für die Idee offen, erklärt der CDU-Chef.
Reelle Chancen für die Umsetzung der Wandbemalung sieht FDP-Bürgermeisterkandidat Nils Bettinger, vor allem, da sie im Prinzip für die Stadt kostenlos sei. „Mit der Prämisse, selbst Geld in die Hand zu nehmen, ist die größte Hürde genommen.“ Bettinger würde eine optische Aufwertung des Bunkers begrüßen und könnte sich eventuell die Sparkasse als Sponsor vorstellen.

Nach der Idee von Sigurd M. Schulz sollte dieser Blick auf den Bunker bei der Fahrt in die Altstadt ein Hingucker sein. | Foto: Sigurd M. Schulz
Sigurd M. Schulz (l.) und Frank Süßenbach.
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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